Gelsenkirchen. . Nach schwerer Knöchelverletzung steht Sepp van den Berg kurz vor seinem Schalke-Comeback. Heißt: Für einen Etablierten könnte es bald eng werden.

Zu Wochenbeginn war es endlich so weit. Vier Monate, nachdem sich Sepp van den Berg eine schwere Knöchelverletzung zugezogen hatte, konnte er wieder am Mannschaftstraining von Schalke 04 teilnehmen. Für den 21 Jahre alten Innenverteidiger war das ein weiteres wichtiges Etappenziel in Richtung Comeback.

„Ich habe trotz der Verletzung immer versucht, positiv zu bleiben und mir kleine Ziele gesetzt – das war für mich ein Schlüssel“, verriet van den Berg der WAZ während des Trainingslagers in Belek (Türkei) im Januar. Das große Ziel ist dabei für den Niederländer natürlich die Rückkehr auf den Arena-Rasen – und an diesem Ziel ist der Verteidiger inzwischen wieder nah dran. Alles deutet darauf hin, dass van den Berg noch in diesem Monat wieder für Schalke 04 in der Bundesliga spielen kann – wenngleich das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg an diesem Freitag (20.30 Uhr/DAZN) wohl noch zu früh kommt.

Sepp van den Berg hat bei Schalke 04 den Anspruch, Stammspieler zu sein

Dass van den Berg inzwischen wieder schmerzfrei trainieren kann, ist zumindest ein königsblauer Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den Abstieg. Als Tabellenletzter kann Schalke jede Hilfe brauchen. „Sepp ist ein Innenverteidiger mit Top-Speed“, schwärmte auch Sportvorstand Peter Knäbel zuletzt. „Er hat das Selbstverständnis, hier zu spielen, und mit ihm könnten wir die Geschwindigkeit auf beiden Innenverteidiger-Positionen erreichen.“ Zweifelsfrei gute Aussichten für die Schalker.

Schalke-Profi Sepp van den Berg.
Schalke-Profi Sepp van den Berg. © RHR-Foto

Im Umkehrschluss bedeutet die Rückkehr von Sepp van den Berg allerdings, dass es für Routinier Maya Yoshida im Abwehrzentrum eng werden könnte – denn mit seinen 34 Jahren steht der Japaner längst nicht mehr für Top-Speed. Ganz im Gegenteil. Im Saisonverlauf wurde immer wieder deutlich, dass er mit dem Tempo in der Bundesliga einige Probleme hat. Auch, weil Winter-Zugang Moritz Jenz (23, ausgeliehen vom FC Lorient) bei seinen ersten beiden Einsätzen für Schalke einen sehr guten Eindruck gemacht hat, droht Yoshida die Bank.

Dass auch van den Berg das Potenzial hat, Stammspieler in der Bundesliga zu sein, ist fast unstrittig. Nachdem der 21-Jährige im Sommer vom FC Liverpool ausgeliehen worden war, war er auf Schalke sofort gesetzt. Doch als er sich in der Liga gerade zurechtgefunden hatte, zog er sich Anfang Oktober bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Augsburg die schwere Knöchelverletzung zu.

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Schalke-Profi Sepp van den Berg: Von Virgil van Dijk gelernt

Wie viel Talent in ihm schlummert, zeigt schon die Tatsache, dass Liverpool van den Berg nicht mit Kaufoption abgeben wollte. Denn auch die Reds planen mittelfristig mit dem Niederländer. In der Innenverteidigung könnte er ein Mann für die Zukunft sein – für eine Zeit nach Joel Matip und Virgil van Dijk, die beide zehn Jahre älter sind als van den Berg.

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Speziell zu Virgil van Dijk pflegte van den Berg zu gemeinsamen Zeiten bei den Reds ein gutes Verhältnis – schon, weil sie beide Niederländer und auf der gleichen Position zu Hause sind. „Natürlich sprechen wir miteinander“, erklärte der Schalker. Viele spezifische Tipps holte sich van den Berg zwar nicht vom LFC-Kapitän ab, doch in den gemeinsamen Trainingseinheiten schaute er bei van Dijk ganz genau hin: „Schon so kann man viel von ihm lernen“, sagte van den Berg.

Schalke-Verteidiger Sepp van den Berg lernte von van Dijk

Denn klar ist: Das Niveau von van Dijk würde der talentierte Schalker eines Tages auch gern erreichen – und es wie der Liverpool-Star in die Elftal schaffen. Von diesem Ziel ist Sepp van den Berg allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Anders als von seiner Rückkehr auf den Rasen.