Gelsenkirchen. . Schon jetzt strahlt Moritz Jenz in der Schalker Defensive Sicherheit aus. Das Spiel in Gladbach zeigt: Auch seine Kollegen profitieren von ihm.
Rang 18 und acht Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz – der Blick auf die Bundesliga-Tabelle gibt beim FC Schalke 04 Anfang Februar wenig Anlass für gute Laune. Und auch im vierten Ligaspiel des Jahres 2023 blieben die Gelsenkirchener sieglos. Zu mehr als einem 0:0 hat es im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach nicht gereicht.
Aber: Längst nicht alles ist bei den Schalkern aktuell schlecht. Denn wie schon beim torlosen Remis gegen den 1. FC Köln in der Vorwoche war die Mannschaft von Trainer Thomas Reis nah dran am Sieg. In der Offensive konnten sich einige Chancen herausgespielt werden – und endlich steht auch die Abwehr stabil.
Zweimal in Serie ohne Gegentor blieben die Schalker in der Bundesliga zuletzt vor knapp viereinhalb Jahren – damals unter Trainer Domenico Tedesco. Untrennbar verbunden ist die derzeitige Stabilität mit Moritz Jenz. Schon knapp zwei Wochen nach seiner Verpflichtung ist der 23 Jahre alte Innenverteidiger ein echter Stabilisator bei den Königsblauen.
Schalke-Neuzugang Moritz Jenz ist eine Soforthilfe
„Er ist ein sehr guter Innenverteidiger und ich bin froh, dass er da ist“, schwärmt Tom Krauß von seinem neuen Mitspieler. „Schon jetzt hilft er uns sehr. Moritz hat zweimal gespielt und wir haben zweimal die Null gehalten. Das spricht für ihn.“ Tatsächlich findet sich die Leihgabe vom FC Lorient überraschend gut zurecht, obwohl der gebürtige Berliner die Bundesliga zuvor nur aus dem Fernsehen kannte. Anpassungsprobleme sind ihm fremd.
Auffällig ist bei Moritz Jenz, dass er neben seiner Zweikampfstärke und seinem ordentlichen Spielaufbau auch über ein gutes Tempo verfügt. Und genau das fehlte den Schalkern in der Hinrunde. Seine Qualitäten konnte er eindrucksvoll in einem Laufduell mit Gladbachs Vize-Weltmeister Marcus Thuram zeigen. Als der 25 Jahre alte Franzose kurz vor der Halbzeit frei in Richtung des Schalker Tores stürmte, schaffte es Jenz noch, ihn einzuholen und mit einer spektakulären Grätsche zu stoppen. Von den mitgereisten S04-Fans und auch von den Spielern auf dem Rasen wurde diese Aktion ähnlich frenetisch bejubelt wie ein eigenes Tor.
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Rechtsverteidiger Cedric Brunner gehörte zu den ersten Schalkern, die Jenz nach dieser Grätsche um den Hals gefallen sind. Und er ist froh, dass Moritz Jenz inzwischen die Schalker Defensive verstärkt. „Wir haben durch die Winter-Neuzugänge viel Qualität dazugewonnen – und das haben wir dringend gebraucht“, sagt er. Schalke sei natürlich weiterhin nicht Bayern München, doch für Brunner ist es enorm wichtig, dass die Königsblauen inzwischen Spieler mit Ausstrahlung und Ruhe in der Defensive haben.
Im Falle des Klassenerhalts bleibt Moritz Jenz ein Schalker
Schon jetzt ist bei den Schalkern zu beobachten, dass sich die Ruhe von Moritz Jenz auch auf seine Nebenleute überträgt. Denn plötzlich wirkt die komplette Abwehr deutlich stabiler – auch Maya Yoshida. Mit einem schnellen Nebenmann wie Jenz fallen seine Tempodefizite weniger ins Gewicht als noch in weiten Teilen der Hinrunde. Neben dem Neuzugang konnte gegen Gladbach und Köln auch der 34 Jahre alte Japaner mit seiner Zweikampfstärke und seinem Stellungsspiel überzeugen.
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„Er hat zwar erst zwei Spiele gespielt“, sagt Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel, „aber Moritz sieht schon jetzt nach einem Bessermacher aus.“ Und das macht den Gelsenkirchenern vor dem Heimspiel gegen den Europapokal-Aspiranten VfL Wolfsburg am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) Mut. „Gegen Wolfsburg müssen wir gewinnen, auf jeden Fall“, stellt Cedric Brunner klar.
Denn nur, wenn Schalke damit anfängt, Spiele zu gewinnen, kann der Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze gehalten werden. Und nur so hat auch der „Bessermacher“ Moritz Jenz eine Zukunft in Gelsenkirchen – denn sollte Schalke der Klassenerhalt gelingen, würde eine Kaufverpflichtung im Leihvertrag mit dem FC Lorient greifen.