Gelsenkirchen. Trotz der 0:3-Niederlage gegen Hoffenheim bleibt Frank Kramer vorerst Schalke-Trainer. Beim Pokalduell am Dienstag wird er auf der Bank sitzen.

Die Nacht war lang für die sportliche Führung des FC Schalke 04. Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder begannen nicht erst am Samstagmorgen, sondern schon wenige Stunden nach der 0:3-Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim mit der von Schröder kurz nach der Partie angekündigten Analyse. Das Resultat ihrer intensiven Diskussionen ist nach Informationen dieser Redaktion ein Durchhalteversuch: Frank Kramer bleibt vorerst Trainer des Bundesliga-Aufsteigers. Der vor Saisonbeginn verpflichtete 50-Jährige wird auch am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) beim Pokalspiel erneut gegen die TSG Hoffenheim, diesmal allerdings in Sinsheim, auf der Bank sitzen.

Den Ausschlag für diese Entscheidung hatte das Auftreten der Mannschaft gegen Hoffenheim gegeben, die nach interner Ansicht die geforderte Reaktion nach ihrem enttäuschenden Auftritt beim 0:4 in Leverkusen gezeigt und mit Leidenschaft gespielt habe – auch nach vorne. Die Gegentore – zwei Elfmeter und ein Konter – seien unglücklich gewesen, auch individuelles Fehlverhalten habe eine Rolle gespielt. Dies wollte man nicht dem Trainer anlasten.

„Keine Garantien“ von S04-Sportdirektor Schröder

„Es ist vollkommen klar, dass wir in die Analyse gehen werden“, hatte Rouven Schröder kurz nach dem Spiel angekündigt. Frank Kramer durfte zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit rechnen, dass er eine weitere Chance bekommen würde, denn Schröder hatte hinzugefügt: „Wir werden da keine Garantien aussprechen – die gibt es im Leben sowieso nicht.“

Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder (links) im Gespräch mit Trainer Frank Kramer nach der 0:3-Niederlage gegen Hoffenheim am Freitagabend.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder (links) im Gespräch mit Trainer Frank Kramer nach der 0:3-Niederlage gegen Hoffenheim am Freitagabend. © firo | firo

Die wird es nach Informationen dieser Redaktion auch weiterhin nicht geben, Kramer ist derzeit Trainer auf Bewährung. Sollte das Zweitrunden-Pokalspiel in Hoffenheim wieder mit einer großen Enttäuschung enden, muss er damit rechnen, dass der Verein doch noch die Zusammenarbeit mit ihm beendet.

Wichtiges Spiel bei Hertha BSC

Möglicherweise will Schalke 04 Zeit gewinnen, um eine Nachfolge zu regeln. Die Aussicht auf einen Pokalerfolg in Hoffenheim wäre auch mit einem neuen Trainer nicht groß gewesen. Als bedeutender wird das nächste Bundesligaspiel angesehen: Am Sonntag in einer Woche (17.30 Uhr) bei Hertha BSC trifft Schalke auf ein Team, das selbst Punkte im Kampf gegen den Abstieg braucht. Das wird für den Aufsteiger Schalke 04, der an diesem Samstag nach dem Aufeinandertreffen der Konkurrenten VfB Stuttgart und VfL Bochum erstmals auf einen Abstiegsplatz abrutschen wird, ein richtungweisender Tag sein.