Essen. Die Proteste im Iran gegen die Unterdrückung der Frauen reißen nicht ab. Prominente Unterstützung gibt es von Ali Karimi.

Seit dem Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini vor rund anderthalb Wochen schwelen im Iran Proteste von Frauen. Amini war in der iranischen Hauptstadt Teheran von der so genannten Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Unter weiterhin ungeklärten Umständen brach Amini später im Polizeigewahrsam zusammen und verstarb drei Tage später im Krankenhaus.

Einer der prominentesten Unterstützer der Proteste, die mittlerweile zahlreiche weitere Todesopfer forderten, ist Ali Karimi. Der 43-Jährige gehört zu den berühmtesten Fußballern des Landes und spielte im Jahr 2011 kurzzeitig auch für den FC Schalke 04. Karimi absolvierte 129 Länderspiele für den Iran und erzielte 38 Tore.

Karimis Haus soll konfisziert worden sein

Bereits nach dem Start der Proteste hatte Karimi auf Twitter die Demonstrationen unterstützt und immer wieder Videos von den Protesten verbreitet. Karimi, der sich gegenwärtig in Dubai aufhalten soll, wird nun offenbar von der iranischen Regierung diffamiert und seine Familie bedroht. Wie die ARD-Korrespondentin Natalie Amiri schrieb, soll das Haus von Karimi in Teheran am Montag von den iranischen Behörden konfisziert worden sein.

Laut des Portals "Iran Wire" fordern iranische Mullahs und Hardliner die Verhaftung des ehemaligen Profifußballers.

Auch Sardar Azmoun solidarisiert sich mit den Protesten

Karimi ist nicht der einzige Prominente, der sich mit den Protesten solidarisiert. Für Aufsehen sorgte in den letzten Tagen auch Irans Star-Nationalspieler Sardar Azmoun, der bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht. „Schämt euch alle, wie leichtfertig Menschen ermordet werden. Lang leben die iranischen Frauen“, schrieb Azmoun in seinem inzwischen wieder gelöschten Posting zwei Tage nach Irans 1:0-Länderspielerfolg in Österreich gegen Uruguay: „Wegen der Regeln der Nationalmannschaft durften wir nichts sagen, aber ich kann kein Schweigen mehr ertragen. Die ultimative Bestrafung wäre, dass sie mich aus dem Team werfen, was aber ein kleines Opfer im Vergleich zu jeder einzelnen Haarsträhne einer iranischen Frau wäre", schrieb der Stürmer.