Gelsenkirchen. . Am Sonntag startet Schalke beim BVB in die U19-Bundesliga. Norbert Elgert erklärt, wie er die Konkurrenz und seinen eigenen Kader einschätzt.

Für die U19-Fußballer von Schalke 04 wird es an diesem Sonntag ernst. Nach schweißtreibender Vorbereitung startet die A-Junioren Bundesliga in die neue Saison – und für die Gelsenkirchener hätte zum Auftakt kein dickerer Brocken warten können: Los geht es mit einem Auswärtsspiel beim Deutschen Meister Borussia Dortmund (11 Uhr/Hohenbuschei).

Ein Revier-Derby zum Start, zweifellos eine hochattraktive Ansetzung. Unglücklich ist sie aus Sicht der Schalker dennoch. Denn in den letzten drei Pflichtspielen der vergangenen Saison ging es bereits gegen die Dortmunder – zweimal in der Endrunde um die Meisterschaft (1:5 und 1:0), einmal im Finale des Westfalenpokals (3:1). „Trotzdem werden beide Mannschaften die Herausforderung annehmen“, ist sich Schalkes Trainer Norbert Elgert sicher.

Für seine Mannschaft ist der BVB direkt ein Gradmesser. „Es gibt keine größere Herausforderung in der Liga“, erklärt der 65-Jährige. „Sie sind amtierender Deutscher Meister und haben noch ganz viele Meister-Spieler am Start – egal, ob Collins, Morsek, Rothe, Rijkhoff, Bamba oder Walz, vielleicht ja sogar noch Bynoe-Gittens.“ Der 18 Jahre alte Engländer war in der Rückrunde der Vorsaison bereits regelmäßig im Profikader der Borussia und spielte fünfmal in der Bundesliga.

Schalke startet beim BVB: Verkürzte Saison sorgt bei U19-Teams für Ärger

Schon mit Blick auf die vielen Top-Talente in Reihen des BVB ist klar: Auch in diesem Jahr ist Dortmund in der A-Junioren-Bundesliga wieder Titelanwärter im Westen. „Sie gehören definitiv zum engsten Favoritenkreis“, bestätigt auch Elgert. Doch Schalkes Trainer warnt auch vor dem VfL Bochum, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach. „Es wird eine spannende Saison“, er sich sicher. „Und ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr einige Überraschungen geben kann.“ Selbst Teams wie Rot-Weiss Essen, der MSV Duisburg oder Fortuna Düsseldorf seien in der Lage, die vermeintlichen Favoriten zu ärgern – gerade in derzeitigen Liga-Modus ohne Rückrunde.

Assan Ouedraogo (links) ist in der vergangenen Saison Deutscher Meister mit der U17 von Schalke 04 geworden, nun ist der 16-Jährige in die U19 aufgerückt.
Assan Ouedraogo (links) ist in der vergangenen Saison Deutscher Meister mit der U17 von Schalke 04 geworden, nun ist der 16-Jährige in die U19 aufgerückt. © Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Denn wie schon 2021/22 wird auch die anstehende Saison verkürzt ausgetragen. Nur 15 Ligaspiele stehen für die Schalker auf dem Programm. „Das ist kein aussagekräftiger Wettbewerb“, ärgert sich Elgert. „15 Spiele sind zu wenig.“ Eine Meinung, die auch Dortmunds Trainer Mike Tullberg teilt. „Selbst in der Kreisliga haben sie doppelt so viele Spiele, die Absteiger aus der U19-Bundesliga ebenfalls. Das ist nicht nur suboptimal, sondern sehr schlecht“, kritisiert der BVB-Coach den Deutschen Fußball-Bund.

Für die Schalker ist es deshalb schwer zu sagen, wohin die Reise in dieser Saison geht. Ein Saisonziel wurde intern zwar festgelegt, öffentlich hält sich Trainer Norbert Elgert aber bedeckt. „Selbstverständlich wollen wir Spiele gewinnen“, sagt er. „Aber in erster Linie geht es darum, mit Spaß, Einsatz und Spielfreude unser Bestes zu geben.“ Alles andere ergebe sich dann im Laufe der Saison. Klar ist für den Coach allerdings: „Es kann in beide Richtungen viel passieren.“

Schalke-Trainer Elgert mit U19-Vorbereitung zufrieden

Fast schon traditionell zählen aber auch die Schalker wieder zu den Top-Teams im Westen. „Schalke ist ein Mitfavorit, deutlich besser als im letzten Jahr“, stellt BVB-Trainer Tullenberg klar. Denn verstärkt wurde das Team durch eine Reihe von Deutschen Meistern aus der U17, die nun aufgerückt sind. Auch Elgert ist zufrieden mit seinem Kader: „Die beiden Jahrgänge harmonieren gut miteinander und wir werden eine wettbewerbsfähige Mannschaft haben.“

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Optimistisch stimmt die Königsblauen auch die ordentliche Vorbereitung. Als „absolut positiv“ bezeichnet Elgert die zurückliegenden Wochen. „Wir konnten das geplante Programm durchziehen und hatten kaum Verletzungen“, so der Coach. Auch die Testspielergebnisse seien ordentlich gewesen. Beim hochkarätig besetzten Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall reichte es zu Platz zwei, bei einem Top-Turnier in Oberndorf am Neckar zu Rang drei. Zuletzt gab es noch zwei Testspielsiege gegen die U21 des SC Cambuur (5:0) und den SuS Dinslaken (6:1).

„Wir sind auf einem guten Weg“, fasst Elgert die Vorbereitung zusammen. „Doch jetzt freuen wir uns auf den Start und sind froh, dass es losgeht.“