Lohne. Torwart-Talent Justin Heekeren feierte beim 7:0 in Lohne sein Debüt im Schalke-Tor. Mit mutigen Ansagen hielt sich der 21-Jährige noch zurück.

Seinen ersten Auftritt im Trikot des FC Schalke 04 hätte sich Justin Heekeren wohl etwas spannender vorgestellt. 45 Minuten lang stand der 21-jährige Torhüter, der für rund 180.000 Euro vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen zum Bundesliga-Aufsteiger wechselte, im Testspiel bei Blau-Weiß Lohne (Regionalliga Nord) zwischen den Pfosten. Auszeichnen konnte er sich nicht. Zur Pause, als Heekeren für Michael Langer das Tor räumte, stand es 6:0 für S04, am Ende 7:0. "Das hat trotzdem Spaß gemacht", sagte Heekeren nach dem Spiel in einer Medienrunde.

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Rund 2700 Zuschauer waren gekommen, um Schalke spielen zu sehen. Stammtorwart Alexander Schwolow war diesmal nicht dabei - zu Beginn der Vorbereitung setzt Trainer Frank Kramer auf ein Rotationsprinzip. Aus dem Torwart-Quartett dürfen immer zwei ran - waren dies beim 14:0 in Hüls (Bezirksliga) noch Schwolow und Ralf Fährmann, wechselten sich nun Heekeren und Michael Langer ab.

Schalke-Torwart Heekeren: "Gewisse Grundanspannung dabei"

Nervös war der 1,96 Meter große neue Torwart nicht: "Eine gewisse Grundanspannung ist immer dabei, Nervosität habe ich mir aber abgewöhnt. Ich spiele mein ganz normales Spiel runter. Mache ich Fehler, lerne ich daraus - so gehe ich das an." Eine sehenswerte Parade musste er in Lohne nicht zeigen, bekam ab und zu einen Rückpass zugespielt - mehr nicht.

Für Heekeren, Schalke-Fan schon im Grundschulalter, war ein Traum im Erfüllung gegangen, als er den bis 2025 gültigen Profivertrag unterschrieben hatte. "Als ich vor dem ersten Training Simon Terodde und wie sie alle heißen gegenüber saß, dachte ich nur: Wow. In der vergangenen Saison habe ich im Fernsehen zugeschaut und gehofft, dass der Aufstieg gelingt - jetzt bin ich hier. Das ist krass."

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Super aufgenommen worden sei er von den drei anderen Torhütern und Torwarttrainer Simon Henzler: "Keiner ist abgehoben oder denkt, er wäre etwas Besseres. Die ganze Mannschaft ist von der Mentalität her super. Ich habe Respekt vor allen Torhütern. Natürlich haben wir einen normalen Konkurrenzkampf, aber wichtig ist, dass wir gut miteinander umgehen. Das ist so und soll auch so bleiben."

Schalkes Nummer zwei - Heekeren oder Fährmann

Und doch äußert Heekeren auch Ambitionen - wenngleich auch nicht ganz so laut wie Aufstiegstorwart Martin Fraisl, der als Nummer drei kam, aber in einer ersten Medienrunde schon ankündigte, auch im Tor stehen zu wollen. "Jeder hat seine Ziele. Ich bin froh über jede Spielzeit, die ich bekomme. Im Endeffekt aber muss der Trainer entscheiden, wie und welchen Stellenwert ich in der Mannschaft habe. Ich versuche, mich zu zeigen und einzubringen. Das ist der Weg, den ich verfolgen muss. Ich will irgendwann nach oben kommen", sagte er. Heekeren soll in der Vorbereitung Ralf Fährmann herausfordern und womöglich als Nummer zwei ablösen. In der U23 (Regionalliga West) soll er zusätzlich Spielpraxis sammeln.

Aktuell arbeitet er konzentriert mit Henzler und den drei Torwart-Kollegen. "Es ist alles ein bisschen intensiver, es geht ein wenig mehr ins Detail als früher", sagte Heekeren - ohne aber seinen Entdecker zu vergessen. Damit meint er Nuri Can, den RWO-Torwarttrainer: "Er war super."

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Nach den Trainingseinheiten bleibt er auch schon mal länger. Am Freitag stellte er sich Rodrigo Zalazar und Florent Mollet zum Fernschuss-Duell, als viele Kollegen schon längst in der Kabine verschwunden waren. Und erstaunlich oft blieb er der Sieger.