Gelsenkirchen. . Im Jahr 2012 gewann die Schalker U19 die Deutsche Meisterschaft. Die Karrieren der damaligen Helden verliefen unterschiedlich. Ein Überblick.

An diesem Freitag vor genau zehn Jahren feierten die A-Junioren von Schalke 04 die Deutsche Meisterschaft. 14 Spieler kamen am 17. Juni 2012 für S04 gegen den FC Bayern zum Einsatz. Wir haben Philipp Hofmann (inzwischen VfL Bochum) gebeten, seine damaligen Teamkollegen und seinen Trainer kurz zu beschreiben.

Lukas Raeder (Lokomotive Plowdiw, Parva Liga): Ein verrückter Typ, Torhüter halt! Nagel im Kopf! So einen brauchten wir. Er war hinten eine Bank – mit seiner Größe und Ausstrahlung.

Noah Korczowski (TVD Velbert, Oberliga Niederrhein): Er war sehr kopfballstark und hat uns mit seiner Präsenz sehr geholfen. Ein ganz ruhiger Typ, er war ein sehr in sich gekehrter junger Mann. Kaan Ayhan (US Sassuolo Calcio, Serie A): Ein super Typ mit einem Hammerschuss! Ich freue mich sehr, dass er einen so guten Weg gemacht hat.

Sead Kolašinac (Olympique Marseille, Ligue 1): Unser Capitano! Bomber, Panzer. Ein verrückter Typ. Sead hat eine Super-Mentalität und kann auf allen Positionen spielen. Wir hatten im Internat ein gemeinsames Zimmer, und ich habe bis heute noch zu ihm den meisten Kontakt. Ein absoluter Leader. So einen Kapitän brauchst du.

Führte die Schalker U19 2012 als Kapitän an: Sead Kolasinac.
Führte die Schalker U19 2012 als Kapitän an: Sead Kolasinac. © WAZ

Axel Borgmann (Kapitän des Nordost-Regionalligisten FC Energie Cottbus): Er hat mich in seiner Art zu spielen immer an Benni Höwedes erinnert. Ein klasse Typ, der fester Bestandteil der Mannschaft war.

Die Flanken von Ex-Schalker Philipp Max waren schon in der U19 stark

Merlin Baus (Karriereende): Ich kann mich leider nicht so richtig an ihn erinnern.

René Klingenburg (Zweitliga-Aufsteiger mit dem 1. FC Kaiserslautern): Kämpfer vor dem Herrn! Er hat das 1:1 gemacht, was sehr wichtig für uns war. Ein feiner Fußballer, ein super Typ, ein richtiger Ruhrpottler. Er war ein Leader und auf der Sechs immer sehr präsent.

Ridvan Balci (Firtinaspor Herne, Landesliga): Der kleine Dribbler, ein super Fußballer! Er hatte eine klasse Technik, war schnell und temperamentvoll. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit ihm zu spielen.

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Nils Zander (Co-Trainer des Niederrhein-Oberligisten Spvg Schonnebeck): Richtig gut! Er hat damals schon öfter mit mir bei den Profis trainiert und war ein Anführer.

Philipp Max (PSV Eindhoven, Ere­divisie): Klasse Flanken! Er ist ein sehr dynamischer Spieler und macht bei der PSV einen richtig guten Job. Es freut mich sehr, dass er sich super entwickelt hat.

Max Meyer (FC Midtjylland, Superliga): Er ist ein super Talent gewesen, einer der Besten seines Jahrgangs – ein klassischer Zehner. Er war immer überall, wendig, konnte gute Bälle spielen und hatte alles, was man braucht. Es ist schade, dass er nirgendwo richtig Fuß gefasst hat.

Schon im Jahr 2012, in der Schalker U19, ein starker Dribbler: Max Meyer (links).
Schon im Jahr 2012, in der Schalker U19, ein starker Dribbler: Max Meyer (links). © WAZ

Ex-Schalke-Stürmer Tammo Harder spielt jetzt in der Kreisliga

Djordje Babic (Karriereende): So viel weiß ich gar nicht mehr. Aber er war ein verrückter Vogel, der perfekt in die Mannschaft passte.

Tammo Harder (Fortuna Seppenrade, Kreisliga A): Er hatte einen super Riecher, wo das Tor steht. Unser kleiner Schleicher, den hat man gar nicht so wahrgenommen. Aber er war vorm Tor gar nicht schlecht und im Sturm eine gute Ergänzung zu mir.

2012 wurde Tammo Harder (rechts) mit Schalke Deutscher U19-Meister - inzwischen kickt er in der Kreisliga.
2012 wurde Tammo Harder (rechts) mit Schalke Deutscher U19-Meister - inzwischen kickt er in der Kreisliga. © WAZ

Norbert Elgert: Ein spezieller Trainer. Er bereitet einen super auf die Profi-Ebene vor. Deshalb haben ja auch schon so viele den Sprung geschafft. Er lässt sich immer etwas einfallen und hat einfach sehr viel Ahnung vom Fußball. Ich hoffe, dass er noch lange weitermachen und noch ein paarmal Deutscher Meister wird.