Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 hat einen neuen Trainer. Mike Büskens führt die Mannschaft. Nun hat sich der Eurofighter erstmals ausführlich geäußert.
Die Not macht bekanntlich erfinderisch. Das gilt dieser Tage auch bei Schalke 04. Denn das Coronavirus stört aktuell die Trainingsarbeit der Königsblauen. Vor seinem ersten Spiel als Cheftrainer befindet sich Mike Büskens nach positivem Test in häuslicher Isolation. Heißt: Auf dem Trainingsplatz kann er nicht für die erhofften Impulse sorgen, die dem Verein dazu verhelfen sollen, es in den verbleibenden neun Spielen der Zweitligasaison doch noch auf einen der ersten drei Tabellenplätze zu schaffen.
Die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) findet auf dem Vereinsgelände derzeit ohne Büskens statt. Die Trainingseinheiten werden von Co-Trainer Matthias Kreutzer geleitet. Büskens aber ist zumindest virtuell dabei. Denn Kameras auf dem Trainingsgelände übertragen die Einheiten live ins Wohnzimmer des Ex-Profis. „Mittendrin, statt nur dabei. Was die Technik alles möglich macht“, stellt auch der neue Trainer erstaunt fest, auf den in den vergangenen Tagen viel eingeprasselt ist.
Schalke-Trainer Mike Büskens: Dieser Verantwortung musste ich mich stellen
Denn eigentlich wollte er gar nicht mehr in erster Reihe arbeiten. „Der „Hermann Gerland vom Emscher-Strand“ wollte und will ich sein.“, schreibt er in den Sozialen Medien – also ein ewiger Co-Trainer (lesen Sie hier ein Portrait). Büskens wollte junge Spieler in ihren Karriereanfängen begleiten, Ansprechpartner für den Verein, Mannschaft und Trainer sein. „Mit diesem Anforderungsprofil konnte ich sehr gut leben“, stellt er klar. Und auch mittel- bis langfristig will er weiter in genau dieser Rolle arbeiten. Bis Sommer allerdings hilft er seinen geliebten Schalkern am meisten, wenn er doch noch einmal als Cheftrainer auftritt.
„Jetzt ist es noch einmal anders gekommen“, schreibt er. Nach Gesprächen mit seiner Familie und seinem ehemaligen Trainer Huub Stevens sei Büskens klar geworden, dass er sich „dieser Verantwortung stellen muss“.
Für seinen Herzensklub, bei dem er schon zu seiner Zeit als Aktiver, 15 Jahre lang spielte, stellt er dafür seine persönlichen Interessen zurück. „Hier geht es nicht um Mike Büskens“, betont er. „Hier geht es um den Klub, um den Verein.“ Daher seien laut dem 53-Jährigen nun alle Schalker aufgefordert, die verbleibenden neun Spiele so erfolgreich wie möglich zu gestalten. „Wir brauchen euch“, richtet er auch einen Appell an die Fans.
Eine Revolution ist auf Schalke unter Mike Büskens nicht zu erwarten
Revolutionäre Änderungen in der Aufstellung der Mannschaft sind auch unter Büskens nicht zu erwarten – auch, weil er die Arbeit seines Vorgängers Dimitrios Grammozis durchaus geschätzt hat, wie er durchblicken lässt. „Mein Dank gilt Dimi, er hat in schwierigsten Zeiten den Cheftrainer-Posten angenommen“, schreibt er. Grammozis habe „24/7 für den Klub gearbeitet“ und Büskens „teilweise auch neue Einblicke in die tägliche Arbeit mit der Mannschaft“ gegeben. Er ist sich sicher, dass der freigestellte Coach schon bald wieder im Profi-Fußball zu sehen sein wird.
Das allerdings ist für Büskens und die Schalker Zukunftsmusik. Erst einmal gilt der Fokus auf das Auswärtsspiel in Ingolstadt – bei dem Büskens vielleicht schon auf der Bank sitzen kann. Noch haben die Königsblauen diese Hoffnung nicht aufgegeben. Falls der 53-Jährige bis Sonntag allerdings keinen negativen Corona-Test vorweisen kann, werden die Schalker sicher an einer technischen Lösung arbeiten, wie Mike Büskens der Mannschaft trotzdem helfen kann. Die Not macht erfinderisch.