Gelsenkirchen. Der bisherige Co-Trainer und frühere Schalker Profi Mike Büskens übernimmt das Traineramt auf Schalke bis zum Saisonende. Ein Kommentar
Mike Büskens hatte andere Pläne. Sein Wunsch war es, der „Hermann Gerland von Schalke 04“ zu werden. Ein ewiger Co-Trainer mit besten Drähten innerhalb des Vereins, ein vertrauter Ansprechpartner für Spieler, ein Mittler – und ein Erklärer für die Cheftrainer, die kommen und gehen. Ganz so, wie es der Ur-Bochumer Hermann Gerland über viele Jahre beim FC Bayern auf brillante Art hinbekommen hatte.
Aber Mike Büskens ist eben auch ein Herzensschalker, und wenn der Verein ihn für eine wichtigere Aufgabe in der ersten Reihe braucht, dann sagt er nicht nein. Auf Leute wie ihn ist Verlass. Deshalb ist es eine kluge und richtige Entscheidung der sportlichen Führung um Peter Knäbel und Rouven Schröder, diesem Mann die im Aufstiegskampf um sechs Punkte zurückgefallene Mannschaft für die verbleibenden neun Spiele anzuvertrauen. Und man kann sich in Ruhe nach einem passenden Trainer für die neue Saison umsehen.
Mike Büskens ist ja kein Grünschnabel, er hat auch Erfahrung als Cheftrainer. Und er braucht keine Eingewöhnungszeit. Es geht doch jetzt nicht mehr um Input von außen, es geht einzig darum, doch noch irgendwie unter den ersten Dreien ins Ziel zu kommen.
Es braucht einen Ruck - der von Grammozis nicht mehr zu erwarten war
Dazu braucht es einen Ruck, der von Dimitrios Grammozis nicht mehr zu erwarten war. Mike Büskens hingegen mit seiner ganzen Art, mit seiner wuchtigen Gestik und seinen ehrlichen Emotionen, könnte genau der Richtige sein, um die ins Taumeln geratene Mannschaft zum Endspurt anzutreiben.
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Es ist nicht die Zeit für ausgiebigen Optimismus auf Schalke, dafür war der Tiefschlag der 3:4-Heimniederlage gegen Rostock zu schmerzhaft. Es ist die Zeit für Realismus. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga bleiben zu müssen. Darauf muss man sich einstellen. Aber vorher muss man alles versuchen, um das noch zu verhindern.