Gelsenkirchen. Schalke spielt an diesem Samstag vor großer Kulisse gegen Hansa Rostock. 41.055 Zuschauer sind zugelassen – für die Profis eine Extra-Motivation.

"Jeder Fan, der noch dazukommt, beflügelt uns und sorgt für zusätzliches Adrenalin“, sagte Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Er freute sich, dass sein Team an diesem Samstag gegen Hansa Rostock (13.30 Uhr/Sky) endlich wieder vor einer größeren Kulisse spielen darf. Zu diesem Zeitpunkt waren Grammozis und auch die Schalker noch von 25.000 Fans in der Arena ausgegangen. Rund 24 Stunden später wurde die zulässige Kapazität sogar noch erhöht. In Abstimmung mit den Behörden darf die Arena nun zu 75 Prozent ausgelastet werden. Heißt: 41.055 Zuschauer sind zugelassen. So viele Besucher waren zuletzt im November auf Schalke.

„Wir thematisieren das auch in der Mannschaft“, sagte Schalkes Torjäger Simon Terodde mit Blick auf die steigenden Zuschauerzahlen. „Schon die 10.000 Fans gegen Paderborn waren sehr hilfreich für uns. Jeder Fan gibt uns Kraft.“ Diese Unterstützung von den Rängen wollen die Schalker auf dem Platz gegen den Abstiegskandidaten aus Rostock in Leistung umwandeln, wie Terodde versichert.

Schalke-Stürmer Terodde: "Wollen zum Schluss da oben stehen"

Und die Pflicht, liefern zu müssen, ist durchaus da. Durch das Remis in Karlsruhe in der Vorwoche ist Schalkes Rückstand auf die Relegationsränge auf drei Punkte angewachsen. Noch stand S04 in der laufenden Saison nicht auf einem direkten Aufstiegsrang. Für den ausgewiesenen Zweitliga-Experten Terodde (158 Tore in 273 Zweitligaspielen) ist das allerdings noch längst kein Grund zur Sorge. Schließlich sind erst 24 Spieltage vorüber. „Wir wollen am Schluss da oben stehen“, stellte er klar. Damit dieses große Ziel tatsächlich erreicht werden kann, hofft der Stürmer auf weiterhin gute Ergebnisse in den Heimspielen. Denn genau das zuletzt die große Stärke der Schalker.

Im Oktober 2021 feierten die Schalke-Profis den Sieg über Dynamo Dresden vor der vollen Nordkurve. 54.526 Zuschauer waren damals live dabei - ähnlich viele sind auch heute zugelassen.
Im Oktober 2021 feierten die Schalke-Profis den Sieg über Dynamo Dresden vor der vollen Nordkurve. 54.526 Zuschauer waren damals live dabei - ähnlich viele sind auch heute zugelassen. © firo

Vier der vergangenen fünf Partien in der Arena konnte S04 gewinnen (ein Unentschieden). Dementsprechend selbstbewusst formuliert Terodde die Erwartungen an sich und seine Kollegen: „Wir haben jetzt noch fünf Heimspiele und sollten zusehen, dass wir die gewinnen“, sagte er. Ein Sieg gegen Rostock sei der erste Schritt dorthin und „extrem wichtig“, wie der 34 Jahre alte Stürmer betonte, der mit 16 Saisontoren der beste Torjäger der Königsblauen ist.

Das Spiel gegen Hansa soll für Schalke im Idealfall der Start einer Erfolgsserie werden – wie schon in der Hinrunde. Damals gewann Königsblau mit 2:0 an der Ostsee. Es folgten drei weitere Siege in der Liga, die Schalke wieder an die Tabellenspitze heranbrachten. „Gut wäre das auf jeden Fall“, sagte Trainer Grammozis dazu und grinste. „Wenn man mal wieder in so einen Rhythmus kommt und drei, vier Spiele hintereinander gewinnt, macht man viel Boden gut.“ Ein solcher Lauf gelang in der Liga zuletzt auch Werder Bremen, die durch acht Siege (und ein Remis) aus neun Spielen von Rang zehn bis an die Tabellenspitze geklettert sind. Möglich ist eine solche Serie in der ausgeglichenen 2. Bundesliga also.

Schalke fehlt noch die nötige Konstanz

Auch interessant

Diese letzte Konstanz fehlt den Schalkern im Jahr 2022 allerdings noch. Zwar zeigt sich die Grammozis-Elf im Vergleich zur Hinrunde deutlich stabiler, doch schwankend sind die Leistungen noch immer. Auf tolle Spiele wie etwa das 5:0 in Aue folgten immer wieder auch schwache Halbzeiten oder gar Nackenschläge wie das 1:2 bei Fortuna Düsseldorf.

Soll es am Saisonende tatsächlich zum Aufstieg reichen, darf sich Schalke nicht mehr viele solcher Rückschläge erlauben. Einer der letzten Trümpfe im Aufstiegskampf sind nun die Fans, die ab sofort wieder in zehntausenden in die Arena strömen werden und helfen sollen – als Zwölfter Mann.