Gelsenkirchen. Kevin Kuranyi erlebte auf Schalke viele tolle Momente - obwohl er nie einen Titel gewann. Heute wird der einstige Torjäger 40 Jahre alt.

Beim Gedanken an seine 209 Einsätze für Schalke 04 Anfang des Jahrtausends, wird Kevin Kuranyi nostalgisch. „Es mag vielleicht ein bisschen kitschig klingen“, sagt Kuranyi, der an diesem Mittwoch seinen 40. Geburtstag feiert, im Gespräch mit der WAZ. „Aber in erster Linie erinnere ich mich an die Begegnungen mit den Menschen auf Schalke zurück. Im Klub, aber auch mit den Fans.“ Viele schöne und emotionale Momente habe er bei den Gelsenkirchenern erlebt.

Mit seinen 89 Pflichtspieltoren konnte Kuranyi Schalke zwischen 2005 und 2010 zwar nicht zu großen Titel schießen, auf große Spiele in Königsblau kann er dennoch zurückblicken – ob in der Champions League oder in der Liga. „Die schönsten Erinnerungen eines Schalkers sind immer erfolgreiche Derbys“, sagt er. „Ich erinnere mich noch sehr gut an mein zweites Bundesliga-Spiel für Schalke. Wir haben in Dortmund 2:1 gewonnen und ich habe beide Tore gemacht.“ Die Eingewöhnungszeit haben ihm die Tore nicht gerade erschwert, erklärt Kuranyi und lacht.

Kevin Kuranyi verpasste mit Schalke 2007 nur knapp den Meistertitel

Und auch sein schönstes Tor in Königsblau ist ihm gegen den BVB gelungen. „Ein Seitfallzieher, der sogar zum Tor des Monats gewählt wurde“, sagt er über den Treffer aus dem Jahr 2009. „Das war schon etwas Besonderes.“ Besonders wird die Zeit in Gelsenkirchen für Kuranyi immer bleiben, der auch für den VfB Stuttgart, Dinamo Moskau und die TSG Hoffenheim gespielt hat – für Schalke allerdings stand der Stürmer am häufigsten auf dem Rasen. Zu Zeiten, in denen der Klub noch in der Champions League spielte und um die Meisterschaft kämpfte. 2007 verpasste er mit Königsblau etwa nur denkbar knapp den Meistertitel. Für Kuranyi, der in seiner Laufbahn ohne Titel geblieben ist, wäre es die Krönung seiner Schalker-Zeit gewesen.

Kevin Kuranyi während seiner Zeit auf Schalke
Kevin Kuranyi während seiner Zeit auf Schalke © firo

Kevin Kuranyi ist inzwischen „Businesskasper“

Zeiten, in den Schalke um Pokale spielt, sind inzwischen vorbei. Die Gegenwart heißt 2. Liga. „Der Umbruch nach dem Abstieg war riesengroß“, weiß Kuranyi. „Aber ich finde, dass die Schalker Verantwortlichen und Dimitrios Grammozis das sehr gut gemeistert haben.“ Der Ex-Nationalspieler hofft, dass Schalke den Aufstieg schafft: „Ich drücke natürlich sämtliche Daumen.“

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In Gelsenkirchen ist Kuranyi inzwischen nur noch selten, auf dem Fußballplatz ebenso. „Ich bin jetzt ein Businesskasper“, sagt er und lacht. Mit seiner Familie und seinen zwei Kindern (Sohn Karlo ist ebenfalls ein talentierter Fußballer) lebt er in Stuttgart. Beruflich ist er aber viel im Ausland unterwegs – aufgrund seiner Berateragentur und seiner Beteiligung an einer Immobilienfirma. Seinen 40. Geburtstag feiert er mit der Familie in Dubai. „Ganz entspannt“, versichert er.