Wegberg. Nach dem 4:1-Erfolg beim FC Wegberg-Beeck erzählt Torsten Fröhling, der Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04, was ihm nicht gefallen hat.

Auf einmal wird es laut im Zelt des FC Wegberg-Beeck: Die Fans jubeln, sie feiern, und einige reißen sogar die Arme hoch. Wegen der 1:4 (0:2)-Niederlage ihrer Regionalliga-Fußballer gegen die U 23 des FC Schalke 04? Nein. Sie jubeln, weil sie fernsehen und Alassane Plea soeben das 1:1 für Borussia Mönchengladbach beim DSC Arminia Bielefeld gelungen ist.

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Als es wieder etwas leiser ist, startet die Pressekonferenz. Mit einem quietschvergnügten Torsten Fröhling, nachdem sein Team nun auch ihr drittes Spiel des Jahres mit 4:1 für sich entschieden hat? Nein. Der Trainer der königsblauen U 23 lächelt zwar, irgendwie wirkt er jedoch ein bisschen gequält. Er erzählt aber, hochzufrieden und glücklich zu sein – auch deshalb, weil im Waldstadion vor 280 Zuschauern gespielt werden konnte. „Trocken war es“, sagt er, „und die Sonne hat sogar geschienen.“

Jeff-Denis Fehr tritt gegen Schalkes Rufat Dadashiv nach: Rote Karte

Davon, seine Mannschaft für einen überzeugenden Auftritt zu loben, ist Torsten Fröhling weit entfernt. „Wir haben unter schwierigen Bedingungen ein ordentliches Fußball-Spiel gesehen und die Tore wieder zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, sagt der 55-Jährige und erklärt, weder mit der ersten noch mit der zweiten Halbzeit seiner Mannschaft zufrieden gewesen zu sein. Er hätte sich einen konzentrierteren Auftritt gewünscht.

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Allerdings nimmt er sein Team, zu dem auch wieder die Profis Henning Matriciani und Kerim Çalhanoğlu gehört haben, für dessen Leistung nach dem Platzverweis ge­gen Wegberg-Beeck­s Jeff-Denis Fehr (48. Minute), der gegen Rufat Dadashov nachgetreten hat, etwas in Schutz. „Nach der Roten Karte haben wir das Spielen etwas eingestellt. Da haben wir nur noch klein-klein und nicht mehr vernünftig Fußball gespielt“, sagt er. Aber? „Das ist vom Kopf her auch immer schwierig, wenn man Überzahl hat“, meint er.

Schalkes Bleron Krasniqi sorgt für den 4:1-Endstand

Deshalb musste Torsten Fröhling, nachdem Rufat Dadashov nach Vorarbeit von Kerim Çalhanoğlu für das 1:0 und von Nelson Amadin für die 2:0-Pausenführung gesorgt hatte, lange auf den dritten Treffer warten, für den schließlich Nelson Amadin verantwortlich war (74.). „Es war wichtig, dass wir das Tor in einer Phase gemacht haben, in der wir nicht überlegen waren“, sagte der Schalker Fußball-Lehrer. Zwar hatte er dann sehen müssen, dass Jonathan Benteke per Handelfmeter auf 1:3 verkürzt hatte, aber fast im direkten Gegenzug hatte Bleron Krasniqi den alten Abstand wieder hergestellt – zum 4:1-Endstand für den neuen Tabellenzehnten.

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Auf einem solch hohen Niveau wie Torsten Fröhling hätte Mark Zeh allzu gerne gejammert. Der Trainer des FC Wegberg-Beeck, des Tabellendrittletzten, war maßlos enttäuscht – vor allem von dem, was seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten nicht geleistet hatte. „In einem Heimspiel gegen eine Amateurmannschaft musst du viel ekliger sein, dreckiger“, sagte der 38-Jährige. „Das haben wir in der ersten Halbzeit in keiner Phase geschafft. Wenn ich da manchmal der Lauteste draußen bin, dann kannst du gegen Schalke nicht gewinnen.“

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1, 0:2 Rufat Dadashov (12., 36.), 0:3 Nelson Amadin (74.), 1:3 Jonathan Benteke (77., Handelfmeter), 1:4 Bleron Krasniqi (79.).

FC Schalke 04 U 23: Wienand - Kyerewaa (75. Anapak), Schell, Matriciani, Çalhanoğlu - Maden (67. Mende), Kaparos - Scienza, Amadin - Castelle (73. Krasniqi), Dadashov (82. Berisha).