Gelsenkirchen. Malick Thiaw wäre beinahe von Schalke 04 zum AC Mailand gewechselt. Doch die Klubs konnten sich nicht einigen. Nun reagierte Trainer Grammozis.
Die Transferperiode ist seit drei Tagen Vergangenheit, Zweitligist Schalke 04 hat drei neue Spieler geholt, zwei haben den Klub verlassen. Beinahe hätte es noch einen dritten Abgang gegeben - doch die Königsblauen konnten sich nicht mit dem AC Mailand über einen Transfer von Abwehr-Talent Malick Thiaw verständigen. Der 20-Jährige, dessen S04-Vertrag noch bis 2024 gilt, bleibt bei den Königsblauen. Und Trainer Dimitrios Grammozis achtet nun ganz genau auf die Entwicklung des Innenverteidigers.
Schalke: Wirbel um Malick Thiaw war groß
"Es ist eine Wertschätzung für den ganzen Verein, dass ein Junge von uns von so einem Verein umworben wird. Auch für ihn ist das eine schöne Geschichte, mit Milan in Verbindung gebracht zu werden", sagte Grammozis. Der Wirbel um Thiaw war groß - als er im Testspiel beim Bundesligisten 1. FC Köln (2:2) wegen einer kleineren Verletzung nicht spielte, mutmaßten viele Fans, er solle sich vor einem möglichen Transfer nicht verletzen. Aber das stimmte nicht. Wenn Schalke auf Jahn Regensburg trifft (Samstag, 13.30 Uhr/Sky), gehört Thiaw wieder zum Kader.
Wie sich sein Schützling entwickelt, beobachtet Grammozis ganz besonders. Der 43 Jahre alte Trainer warnt sogar: "Man sollte die Geschichte nicht zu hochhängen. Denn in dem Alter kann man dann ganz schnell glauben, dass man wegen eines Angebots von Milan von allein geht, dass man nicht mehr viel zu machen braucht. Aber dann wird es für ihn ganz schwer bei mir. Er soll sich jetzt auf Schalke konzentrieren. Das, was hätte passieren können, steht nicht mehr zur Debatte."
Bisher hat Grammozis Thiaw als ehrgeizigen Arbeiter kennengelernt. Seine Erwartungen: "Malick muss das zeigen, was er bisher schon gezeigt hat: Dass er gewillt ist, sich jeden Tag zu verbessern. Wenn er weiter so performt und spielt, wird er seinen Weg gehen."
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Einen Stammplatz sicher hat Thiaw übrigens nicht mehr. "Malick muss sich wie jeder andere anbieten, damit er spielt", sagt Grammozis. Es gibt sechs Anwärter für die drei Positionen in der Abwehrreihe: Außer Thiaw sind das Ko Itakura, Marcin Kaminski, Salif Sané, Marius Lode und Henning Matriciani.
Schalke-Verteidiger Kaminski hat Corona überstanden
Itakura ist gesund von einer Länderspielpause mit Japans Nationalteam zurückgekehrt. "Ich bin froh, dass Ko in beiden Spielen zum Einsatz gekommen ist und nicht auf der Bank gesessen hat", sagte Grammozis. Trotzdem könnte es sein, dass er Itakura eine Pause gönnt. Kaminski, der in den ersten 18 Spielen keine Sekunde verpasst hatte, hat eine Corona-Infektion überstanden. "Es wird sicher Härtefälle geben. Der eine oder andere Spieler wird enttäuscht sein", sagt Grammozis über seine Qual der Wahl.
So könnte Schalke spielen
Fraisl - Thiaw, Sané, Kaminski - Vindheim, Palsson, Ouwejan - Zalazar, Idrizi - Terodde, Pieringer.