Gelsenkirchen. In Dong-gyeong Lee hat Schalke einen neuen Zehner verpflichtet. Am Transfer beteiligt war auch der ehemalige S04-Direktor Michael Reschke.
Der neue Zehner ist da. Am Montagvormittag erschien Dong-gyeong Lee zum Medizincheck auf dem Vereinsgelände von Schalke 04 in Gelsenkirchen-Buer. Erst am Morgen machte er sich von Dubai aus auf den Weg – dort war er zuletzt mit der südkoreanischen Nationalmannschaft unterwegs. Einige Stunden später folgte dann die Unterschrift beim deutschen Zweitligisten.
Der Leih-Transfer (mit Kaufoption) des 24-Jährigen erweitert die taktischen Optionen von Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis, denn Lee ist ein klassischer Zehner und im offensiven Mittelfeld zu Hause. „Er wird unserem Kader noch mehr Torgefahr, Variabilität und damit Unberechenbarkeit geben“, schwärmt Sportdirektor Rouven Schröder. Denn er weiß: Einen solchen Spielertyp hatten die Schalker bislang noch nicht im Kader.
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Auch, weil die Position des Spielmachers hinter den Spitzen im bevorzugten 3-5-2-System von Grammozis nicht existiert. Im Mittelfeld setzt der 43 Jahre alte Coach in der Regel auf einen defensivorientierten Abräumer auf der Sechs (meist Victor Pálsson) und zwei Achter, die sowohl Offensiv- als auch Defensivaufgaben zu verrichten haben. Für diese Positionen stehen Rodrigo Zalazar (22), Blendi Idrizi (23), Dominick Drexler (31) und Danny Latza (32) zur Verfügung.
Mit seinen 1,74 Metern ist Lee schnell, dribbelstark und wendig. Luft nach oben hat der Nationalspieler Südkoreas noch, was die Robustheit angeht. „Schalke hat da sportlich eine sehr interessante Entscheidung getroffen“, erklärte Michael Reschke bei Sky Sport News. Von Juni 2019 bis November 2020 war der 64-jährige Technischer Direktor bei den Königsblauen, inzwischen koordiniert er das Europa-Geschäft bei der Berateragentur ICM Stellar Sports – die Agentur, die auch den Schalker Neuzugang vertritt. „Wir sind überzeugt, dass er eine deutliche Bereicherung ist und im Aufstiegskampf eine entscheidende Größe werden kann“, so Reschke weiter.
Noch wird Lee seine neuen Kollegen allerdings nicht kennenlernen. Schon kurz nach der Unterschrift in Gelsenkirchen ging es für ihn zurück nach Dubai zur südkoreanischen Nationalmannschaft. Mit den Asiaten bestreitet er am morgigen Dienstag ein WM-Qualifikationsspiel gegen Syrien. Dass er schon am Samstag im Heimspiel gegen Jahn Regensburg (13.30 Uhr/Sky) erstmals zum Schalker Aufgebot zählt, ist daher fraglich.