Kiel. Für Kiels Offensivmann Steven Skrzybski ist das Zweitliga-Duell am Sonntag auf Schalke eines der heißesten Spiele des Jahres.
Nach 17 Jahren bei Union Berlin erfüllte sich Steven Skrzybski im Sommer 2018 seinen großen Traum: Er wechselte zu seinem Herzensverein Schalke 04 in die Bundesliga. Als Kind wurde der 29-Jährige bei der TV-Liveübertragung eines Schalkes-Spiels vom königsblauen Virus infiziert.
Nach dem Abstieg kam das "Aus" auf Schalke
Nach drei Jahren endete sein Intermezzo im Ruhrpott – Schalke plante nach dem Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus ohne den Offensivmann, der ein Typ ohne jegliche Starallüren ist.
„Ich glaube schon, dass ich der Mannschaft auch in dieser Saison hätte helfen können. Aber man wollte den größtmöglichen Umbruch, das gilt es zu respektieren“, stellt er rückblickend inzwischen mit einer gewissen Portion Verständnis fest.
Steven Skrzybski absolvierte insgesamt 32 Profispiele für den S04, kam viermal in der Champions League zum Einsatz: Erinnerungen, die ihm trotz des unrühmlichen Absturzes in die Zweitklassigkeit keiner mehr nehmen kann.
Positive Erinnerungen an Schalke bleiben
„Auch wenn das Ende mit dem Abstieg maximal bitter war, war die Zeit auf Schalke trotzdem eine besondere für mich“, resümiert der zweifache Familienvater im Gespräch mit der WAZ, „ich konnte mir einen Kindheitstraum erfüllen, habe Champions League gespielt und einen Doppelpack in der vollen Arena erzielt. Es gibt also auch reichlich positive Erinnerungen, die bleiben.“
Steven Skrzybski nun bei Schalke-Gegner Holstein Kiel
Nach einigen Wochen des Wartens meldete sich Holstein Kiel bei Skrzybski. Der Offensivspieler war vom Konzept der „Störche“ überzeugt und unterschrieb einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2024.
„Ich bin sehr glücklich, wo ich jetzt bin. Kiel ist eine Stadt mit einer unfassbaren Lebensqualität. Holstein ist ein attraktiver Verein und in der Rückrunde werden wir sicherlich auch sportlich ein besseres Gesicht zeigen“, sagt Skrzybski.
Als Tabellenzwölfter rangieren die Schleswig-Holsteiner nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Nach Platz drei im Vorjahr eine deutliche Verschlechterung. „Die Hinrunde lief für uns wie auch für mich persönlich sicherlich nicht so, wie wir alle uns das erhofft haben“, fasst der Ex-Schalker zusammen.
Ex-Schalker ist heiß auf den Start
Skrzybski stellt fest: „Die Winterpause war zwar kurz, aber sie hat trotzdem geholfen, um als Mannschaft einen weiteren Schritt zu machen. Aber auch mir persönlich hat sie gutgetan. Nach einer kleineren Verletzung zu einem ungünstigen Zeitpunkt bin ich jetzt wieder topfit und total heiß auf den Start. Ich will helfen, dass wir eine gute Restrunde spielen.“
Den Aufstiegs-Mitfavoriten Schalke in dessen Wohnzimmer zu ärgern, würde Kiels Verbesserungs-Mission sofort mit Leben füllen.
Skrzybski: "Schalke wird oben mitspielen"
Dass „Stevie“ vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ein gewisses Kribbeln verspürt, versteht sich von selbst. „Es ist natürlich etwas Besonderes, wenn man auf seinen Ex-Verein trifft“, räumt er ein, „ich verbinde mit Schalke immer noch viel. Das wird für mich ein besonderer Verein bleiben, wie auch Union Berlin. Aber für die 90 Minuten ruhen alle Freundschaften. Denn klar ist: Ich möchte mit Holstein unbedingt die drei Punkte mit nach Kiel nehmen.“
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Und wie bewertet Steven Skrzybski die Schalker Aussichten, die sofortige Rückkehr in die Fußball Bundesliga zu schaffen? „Ich glaube schon, dass Schalke bis zum Ende oben mitspielen wird. Ob es am Ende für den Aufstieg reicht, wird man sehen. Diese Liga ist so ausgeglichen, da kann vieles passieren“, meint Skrzybski.