Gelsenkirchen. Die Omikron-Variante ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Mit neuen Regeln rüstet sich auch Zweitligist Schalke 04.

Wäre die Vorbereitung des FC Schalke 04 nach Plan verlaufen, wären die Profis längst an der türkischen Riviera in Belek angekommen. Dort sollte die ohnehin schon homogene Mannschaft noch enger zusammenwachsen. Auch Teambuilding-Maßnahmen hätten im Trainingslager auf dem Programm gestanden. „Vielleicht wären wir ja mal zusammen einen Döner essen gegangen“, erklärt Trainer Dimitrios Grammozis mit einem Grinsen.

Der Döner allerdings fällt für die Schalke-Profis in diesem Winter aus, denn das Trainingslager wurde bekanntlich abgesagt. „Es ist sinnvoll, dass wir so entschieden haben, gerade mit Blick auf die Omikron-Variante“, stellt Grammozis noch einmal klar. Die Reise tatsächlich abzusagen, war auch für Sportdirektor Rouven Schröder „keine leichte Entscheidung“. Aber: „Das Wichtigste für uns ist, dass möglichst alle Spieler zum Auftakt gegen Kiel fit sind. Die Mannschaft, die am meisten gesunde Spieler aufs Feld schickt, hat die größte Möglichkeit, zu gewinnen.“

Schalke: Keine Teamsitzungen mehr wegen Corona

In Ko Itakura und Simon Terodde haben die Schalker derzeit „nur“ zwei infizierte Spieler zu beklagen – im Ligavergleich ist das schon fast eine erfreuliche Nachricht. Denn zu Beginn des neuen Jahres sind auch die Corona-Fallzahlen unter den Profi-Fußballern stark gestiegen. Sowohl am Sonntag als auch am Montag waren alle Corona-Tests bei den Schalkern negativ – und das soll aus Sicht der Verantwortlichen auch unbedingt so bleiben. In Quarantäne ist wegen Kontakts zu einer infizierten Person einzig Co-Trainer Mike Büskens.

Interviews mit Abstand: Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder spricht mit den Medienvertretern.
Interviews mit Abstand: Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder spricht mit den Medienvertretern. © firo

Dabei helfen die Infektionszahlen innerhalb der Mannschaft niedrig zu halten, sollen strengere Corona-Regeln. So wurde etwa die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet. Um außerhalb des Fußballplatzes ausreichend Abstand halten zu können, bereiten sich die Profis nun wieder in mehreren Umkleidekabinen auf die Trainingseinheiten vor. Auch auf ein gemeinsames Frühstück oder Mittagessen wird aufgrund der möglichen Ansteckungsgefahr verzichtet. „Wir wollen es vermeiden, in größeren Gruppen zusammenzusitzen. Klar, auf dem Trainingsplatz trainieren wir in Mannschaftsstärke, doch alles drumherum wird verschärft – gerade in der ersten Woche“, erklärt Rouven Schröder. „Es wäre doch Quatsch, das Trainingslager abzusagen und dann hier so zu tun, als sei alles normal.“

Schalke-Trainer setzt auf Analyse via Handy

Die Trainingsvorbereitung gestaltet sich unter diesen Bedingungen für Dimitrios Grammozis und sein Team schwierig, denn auch auf wichtige Videoanalysen mit der Mannschaft muss derzeit verzichtet werden. „Das ist eine große Herausforderung“, gibt der Trainer zu. „Wir arbeiten deshalb viel mit Videos, schicken den Spielern Botschaften oder Analysen auf ihr Handy.“ Der Trainingsplan allerdings bleibt weitgehend unverändert, einzig Athletik-Einheiten werden wegen der kühleren Temperaturen in Deutschland in der Halle statt auf dem Trainingsplatz absolviert.

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Geplant ist am kommenden Samstag zudem ein Testspiel. Den Gegner haben die Schalker noch nicht offiziell verkündet, doch gespielt werden soll in drei Halbzeiten mit jeweils 45 Minuten, damit der komplette Kader auf Einsatzzeit kommt – und die Chance hat, sich zu präsentieren.