Münster/Gelsenkirchen. Er mache sich keine Sorgen um den Klassenerhalt, hat Schalkes U-23-Trainer Torsten Fröhling gesagt. Er hat jetzt durchgegriffen. Ein Kommentar.
Fünf Tage vor Weihnachten 2020 war es, an einem Samstag im Preußen-Stadion, als der eine oder andere glaubte, es könne nicht mehr lange dauern, dass Léo Scienza den Sprung aus der U 23 des FC Schalke 04 zu den Profis schaffe. Zu diesen gehörte unter anderem auch sein Trainer, Torsten Fröhling. Etwas mehr als zehn Monate später stellt sich die Situation völlig anders dar.
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Als die königsblauen U-23-Fußballer diesmal in Münster antraten und am Freitagabend mit 0:3 verloren, gehörte Léo Scienza nicht einmal zum Kader – zum ersten Mal in dieser Saison, nachdem er in den 13 Partien zuvor immer dabei war und sogar elfmal in der Startelf stand. Mit einem allerdings wenig berauschenden Ergebnis, nämlich einer einzigen Torvorlage am 4. September beim 2:0 gegen den FC Wegberg-Beeck.
In der vergangenen Saison war’s unkompliziert: Mal eben von der U 23 zu den Profis
Okay: Schalkes U-23-Trainer Torsten Fröhling sagt, er mache sich um den Regionalliga-Klassenerhalt keine Sorgen. Dennoch hat er durchgegriffen und Léo Scienza, der unglaublich viel Talent hat, aber anscheinend doch nicht mehr, auf die Tribüne verbannt.
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Damit hat der 55-jährige Fußball-Lehrer der Königsblauen ein Signal gesendet, über das nicht nur Léo Scienza, der 23-jährige Brasilianer, der auch einen luxemburgischen Pass hat, mal intensiv nachdenken sollte. Um es deutlicher zu formulieren: Dieses Fröhling-Signal ist nach nun mehreren enttäuschenden Vorstellungen seines Teams überragend. Genial.
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Klar: In der vergangenen Saison mal eben den Weg von der viertklassigen U 23 in die auf dem Papier noch erstklassige Profi-Mannschaft zu schaffen, war nicht kompliziert. Léo Scienza hat dies aber nicht geschafft. Genau deshalb sollte er sich nun erst recht den Allerwertesten aufreißen: für seine Mannschaft, die am Samstag auf Rang 15 und somit den ersten Nicht-Abstiegsplatz gepurzelt ist, und für den Verein. Das hat er anscheinend nicht getan. Und Torsten Fröhling hat bewiesen, dass er sich nicht auf der Nase herumtanzen lässt.