Gelsenkirchen. Schalkes Zugang Rodrigo Zalazar träumt vom Aufstieg in die Bundesliga. Der Mittelfeldspieler weiß, dass er sich dafür noch steigern muss.

Rouven Schröder erzählt inzwischen gern die Geschichte, wie kompliziert die Verhandlungen mit Eintracht Frankfurt waren, als es um Rodrigo Zalazar ging. Unbedingt wollte Sportdirektor Schröder den Mittelfeldspieler zum Zweitligisten FC Schalke 04 holen – und dazu war er auch bereit, geduldig zu warten. Denn dass Zalazar zu Schalke wechseln will, wusste Schröder längst.

Diese Geschichte erzählte der 22-Jährige Profi gestern Vormittag, zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky). Viele Angebote hatte Zalazar, der nach einer erfolgreichen Leihe zum FC St. Pauli (2020/21) zu seinem Stammverein Frankfurt zurückgekehrt war, dort die Vorbereitung absolvierte, dann aber keine Stammplatz-Chance mehr sah.

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„Als ich mit Sportdirektor Schröder gesprochen habe“, sagte Zalazar, „hat er mir sofort viel Vertrauen entgegen gebracht. Er hat mir erzählt, was der Klub plant. Schalke ist ein großer Verein mit einer großen Geschichte. Wenn ich die Möglichkeit habe, hier zu spielen, habe ich meinem Berater gesagt, dann will ich zu Schalke wechseln. Und ich bin sehr glücklich darüber.“

Der Trainer hatte Zalazar schon lange auf dem Zettel

Rouven Schröder einigte sich mit Frankfurts Sportchef Markus Krösche auf eine Leihe mit Kaufoption. Zalazar erhielt die Nummer 10, kommt aber auf der Achter-Position im Mittelfeld zum Einsatz. Einer, der den ehemaligen uruguayischen U20-Nationalspieler schon seit längerer Zeit genau beobachtet, ist Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis.

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Schon als Trainer von Darmstadt 98 hatte Grammozis Zalazar auf dem Zettel. „Für mich war klar, dass er einer Mannschaft sehr, sehr viel geben kann. Bei uns hat er schnell verstanden, dass er auf der Position, die er bei uns hat, viel leisten muss. Er muss nach hinten arbeiten, auf der anderen Seite wird er auch daran gemessen, dass er seiner Mannschaft offensive Qualitäten gibt“, erklärte Grammozis am Freitag.

Lob von Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis

Doch klappt das schon? „Im Moment spiele ich noch nicht auf meinem höchsten Niveau“, gesteht Zalazar. „Ich bin ein offensiver Spieler, will Tore schießen, Vorlagen geben.“ Einmal traf er – und das in seinem ersten Schalke-Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Amateurklub FC 08 Villingen (4:1). Bei den Fans sammelte er direkt Pluspunkte, da er auf den Fan-Zaun sprang und mit den mitgereisten Anhängern feierte.

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Danach fiel er in ein kleines Leistungsloch, spielte noch nicht konstant über 90 Minuten gut. Was er kann, zeigt er aber immer wieder – beim 2:0-Erfolg in Rostock vor einer Woche zum Beispiel zog er in der zweiten Halbzeit oft das Tempo an, wagte Torschüsse. „Er hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert, ist ein toller Junge, der jeden Tag hart arbeitet. Es macht sehr viel Spaß, ihn bei uns zu haben. Aber Rodrigo ist noch lange nicht da, wo wir ihn haben wollen“, sagt Grammozis.

Zalazar denkt noch nicht an die Zukunft

Was am Ende der Saison ist, wo er ab Juli 2022 aufläuft – damit beschäftigt sich Zalazar noch nicht. „Über die Zukunft“, sagt er, „denke ich noch nicht zu viel nach. Ich schaue nur auf das nächste Spiel.“ Doch so ganz stimmt das nicht, denn ein konkretes Ziel hat er dann doch: „Es wäre ein Traum für mich, mit Schalke aufzusteigen.“

Und das vor ausverkauftem Haus. Bisher hat Zalazar lediglich erlebt, wenn 25.000 Zuschauer in der Arena zugesehen haben. Diese Zahl dürfte sich bald erhöhen. „Dann ist es richtig laut“, sagt er. „Bisher kenne ich das nur über YouTube-Videos.“