Gelsenkirchen. Victor Pálsson hat beim 1:2 von Schalke gegen den KSC die Rote Karte gesehen. Die Frage ist jetzt: Wer übernimmt den Defensiv-Part im Mittelfeld?

Der Platzverweis von Schalkes Defensiv-Abräumer Victor Pálsson war der große Aufreger bei der 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Der isländische Nationalspieler hatte sich in der 72. Minute im Mittelfeld ein Foulspiel an Karlsruhes Marvin Wanitzek geleistet und dafür die Rote Karte von Schiedsrichter Christof Günsch (Marburg) gesehen. Günsch ließ sich auch durch heftige Proteste von S04-Torjäger Simon Terodde & Co. nicht von seiner Entscheidung abbringen.

Schalke verliert Spiel gegen KSC in Unterzahl

In Unterzahl gaben die Hausherren noch einen Teilerfolg aus der Hand. „Die Rote Karte war mir gar nicht so recht“, resümierte KSC-Trainer Christian Eichner nach dem Auswärtssieg. Die Begründung schob der ehemalige Duisburger gleich hinterher: „Wir hatten öfter die Kugel und mussten aktiver werden.“ Zuvor hatten die Karlsruher nur gelegentliche Stiche setzen können und weitgehend auf Konter gelauert.

Rote Karte für Schalke-Profi Victor Palsson (l.). Die Königsblauen reagieren aufgebracht.
Rote Karte für Schalke-Profi Victor Palsson (l.). Die Königsblauen reagieren aufgebracht. © firo

Dimitrios Grammozis, Trainer der Königsblauen, sah die Platzverweis-Szene so: „Es war bitter für Victor und uns. Kurz zuvor hätte es in einer Szene Freistoß für uns geben können. Die Rote Karte muss man so hinnehmen. Er geht mit voller Wucht da rein. Da kann alles passieren.“ Beim nächsten Auswärtsspiel in Rostock müssen der Bundesliga-Absteiger definitiv ohne seinen Strategen Pálsson auskommen. Als Alternative für die wichtige Position auf der Schnittstelle zwischen Defensive und Offensive hält sich neben dem unerfahrenen Florian Flick der japanische Neuzugang Ko Itakura bereit.

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Grammozis: „Wir haben Ko verpflichtet, weil er sowohl Innenverteidiger als auch auf der Sechserposition spielen kann. Er ist im nächsten Spiel eine Option. Victor wird uns auf jeden Fall fehlen.“ Schalkes Kapitän Danny Latza, der sich beim Auftaktspiel gegen den Hamburger SV (1:3) eine Außenbandverletzung im rechten Knie zugezogen und zuletzt im Training deutliche Fortschritte gemacht hatte, benötigt noch etwas Zeit, bis er im defensiven Mittelfeld wieder hundertprozentig eingreifen kann.

„Ich hoffe, dass Danny so schnell wie möglich zurückkommt“, sagt Dimitrios Grammozis, „wir brauchen auch Typen, die das Heft in die Hand nehmen.“ Bei Latza sieht es nach Einschätzung des Schalker Trainers „gut aus“. Grammozis: „Es gab bei ihm keinen Rückschlag.“ Ob es allerdings für das hitzige Rostock-Spiel schon mehr als eine lose Idee wird, Latza wieder ins Getümmel zu schicken, ist auch wegen Alternative Itakura eher unwahrscheinlich.