Paderborn. Kompliziertes Auswärtsspiel, verdienter Sieg: Schalke 04 setzte sich beim SC Paderborn mit 1:0 durch – dank des Torjägers.

Als das Spiel beendet war, wussten die Spieler und das Trainerteam des FC Schalke 04, bei dem sie sich für den 1:0 (0:0)-Auswärtssieg im komplizierten Zweitliga-Auswärtsspiel beim SC Paderborn bedanken konnten: Wieder einmal war Torjäger Simon Terodde der entscheidende Mann. Er erzielte in der 64. Minute das Tor des Tages. Schalke hat nach sechs Spielen nun zehn Punkte auf dem Konto – die Aufstiegsränge sind in Sichtweite. Allerdings passte die Leistung erst nach der Pause.

Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis musste sein Team auf einer Position umbauen. Für den angeschlagenen Dominick Drexler (leichte Knieprobleme) rückte Florian Flick ins Team. Abwehrchef Ko Itakura wurde rechtzeitig fit. An seiner Strategie mit Dreierkette und Doppel-Spitze hielt Grammozis fest.

Die Königsblauen bekamen es vor 8500 Zuschauern bei perfekten Bedingungen mit einem selbstbewussten Gegner zu tun. Nach drei Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz zwei bezeichnete Paderborns Trainer Lukas Kwasniok den Gegner zwar als „Schwergewicht“ – meinte damit aber den Klub insgesamt, nicht die aktuelle sportliche Leistung. Das Spiel sei ein „Fifty-fifty-Spiel“.

Auch interessant

Paderborn in der ersten Halbzeit noch die überlegene Mannschaft

Paderborn erwischte den besseren Start. In der zehnten Minute konterte der SC nach einem Ballverlust des Schalkers Darko Churlinov schnell. Sven Michel lief allein auf Torwart Ralf Fährmann zu, schob den Ball aber wenige Zentimeter am rechten Torpfosten vorbei – Glück für S04. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel ohne große Höhepunkte. Beide Mannschaften setzten zuerst auf Sicherheit – die Schalker, um möglichst kein Gegentor zu kassieren. Und die Paderborner, um Schalkes Torjäger Simon Terodde keine Chance zu ermöglichen.

Schalkes Kapitän Victor Palsson (links) im Duell mit Paderborns Uwe Huenemeier.
Schalkes Kapitän Victor Palsson (links) im Duell mit Paderborns Uwe Huenemeier. © getty Images

Auf dem Platz gab es viele Aktionen zwischen den Strafräumen, aber nur wenige darin. Ein geordneter Spielaufbau der Schalker war selten zu erkennen. Abwehrchef Ko Itakura fand selten eine Anspielstation, die Dribbelkünstler Churlinov und Rodrigo Zalazar verschenkten den Ball oft leichtfertig. Die Standardsituationen von Thomas Ouwejan blieben ungefährlich – und Terodde bekam keinen Ball. Paderborns Strategie ging voll. Schalke kam nur zu einer Torchance: Nach einer Ecke eroberte Marius Bülter den abgewehrten Ball und schoss aufs Tor – Torwart Jannik Huth parierte sicher (26.).

Die Paderborner hinterließen den munteren Eindruck, sie hatten auch eine aggressive Körpersprache. Viele Offensivaktionen gelangen ihnen aber nicht – kurz vor der Pause schoss Marco Schuster im Anschluss an eine Ecke aufs Tor, scheiterte aber an Fährmann (44.). Nach 45 Minuten stand es 0:0 – ein verdientes Zwischenergebnis. Die beiden Teams neutralisierten sich.

Schalke-Torjäger Terodde mit dem Siegtreffer

Das änderte sich bereits in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit. Durch gelungene Pässe und gewonnene Zweikämpfe holten sich die Königsblauen Selbstvertrauen. Rechtsverteidiger Thomas Ouwejan gelang der erste richtig gute Abschluss. Seinen 25-Meter-Knaller wehrte Jannik Huth mit beiden Fäusten ab (55.). Viel wichtiger aber: Schalke gelang es, Terodde besser ins Spiel zu bringen. In der 52. Minute hob Terodde den Ball knapp über das Paderborner Tor – sein erster Schuss. Fünf Minuten später sprang er nach einer Flanke von Thomas Ouwejan am höchsten, köpfte den Ball aber in die Arme von Torwart Huth.

Auch interessant

In der 64. Minute zielte Terodde besser. Nach einem Konter lief Sturmkollege Bülter der Paderborner Abwehr davon. Bülter misslang der Torschuss, den Abpraller versenkte Terodde – bereits sein siebter Saisontreffer. Den achten hätte er in der 76. Minute folgen lassen müssen. Nach einem Pass von Kapitän Victor Palsson stand er frei vor dem Tor, ihm misslang aber die Ballannahme, sodass Huth parieren konnte. Es blieb beim mageren, aber inzwischen verdienten 1:0 für S04.

Da Terodde das Spiel nicht entschied, wurde die Schlussphase für Schalke zur Zitterpartie. Immer wieder schlug Paderborn lange Verzweiflungspässe Richtung S04-Strafraum. Und einmal rutschte der Ball durch. In der 84. Minute scheiterte Kai Pröger am gut reagierenden Ralf Fährmann.

Es blieb beim verdienten 1:0-Auswärtssieg. Und Schalke bejubelte einmal mehr Terodde.