Mittersill. Schalke hat mal wieder einen neuen Kapitän: Es ist Danny Latza. Der soll die Binde nun länger tragen als nur sechs Monate. Ein Kommentar.
In der jüngeren Chaos-und-Achterbahn-Vergangenheit gab es beim FC Schalke 04 gab es nicht nur viele Spieler, Trainer, Vorstandsmitglieder und Sportchefs - sondern auch etliche Mannschaftskapitäne. Ralf Fährmann wurde von Alexander Nübel abgelöst, dann kam Omar Mascarell. Auf ihn folgte Sead Kolasinac - zwischendurch waren auch mal Benjamin Stambouli und Daniel Caligiuri für mehrere Spiele an der Reihe. Nun gibt es wieder einen neuen Kapitän. Einer, der für mehr Konstanz sorgen soll. Es ist Zugang Danny Latza. Diese Entscheidung von Trainer Dimitrios Grammozis ist logisch - ja fast schon die einzige mögliche Wahl.
Schalke: Latza führt das Team an - und liebt den Klub
Das Profil für einen Kapitän ist in den meisten Fußballmannschaften gleich - von der Champions League bis zur Kreisliga. Der Kapitän soll sportlich unumstritten sein, aber auch außerhalb des Rasens Führungsqualitäten haben. Er soll zwischenmenschliche Strömungen beobachten und Streitigkeiten lösen können, beim kompletten Kader anerkannt sein, bestenfalls ein gutes Verhältnis zu Trainer und Sportchef haben. Und ein Bezug zu Verein und Stadt wäre auch nicht schlecht. In Schalkes Kader gibt es nur einen Spieler, der all das vereint: Danny Latza.
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In Rekordzeit hat sich der 31-Jährige, der nach zehn Jahren bei anderen Klubs in seine Geburtsstadt Gelsenkirchen zurückkehrte, in Schalkes neuem Kader zurechtgefunden. Er brachte neue Impulse, es fiel ihm nicht schwer, die komplizierte Kaderstruktur mit vielen Neuen, etlichen Talenten und auch einigen Profis, die noch gehen sollen, zu durchschauen. Dass der Begriff "das neue Schalke" nicht nur auf dem Papier konstruiert ist, sondern auf dem Rasen auch so existiert, ist das Verdienst einer Gruppe von neuen Spielern um Latza.
Zwei davon, Victor Palsson und Simon Terodde, sind in dieser Reihenfolge Latzas Vertreter und Mitglieder des Mannschaftsrates. Nur ein langjähriger Schalker hat auch zukünftig in diesem Gremium etwas zu sagen: Torwart Ralf Fährmann.
Ein Vorbild aus Bochum für Schalke-Verteidiger Thiaw
Ein Signal ist die Berufung in den Mannschaftsrat für Innenverteidiger Malick Thiaw. Trainer Grammozis betonte zuletzt häufig, Thiaw habe angekündigt, mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. Die bekommt er nun. Für ihn wird die Zweitliga-Saison eine Schlüsselphase in seiner noch jungen Karriere: Erobert er einen Stammplatz, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er sich auch in der deutschen U21 durchsetzt. Gelingt das und steigt Schalke vielleicht sogar auf, dürfte Thiaw seinen Marktwert erheblich steigern.
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Das Vorbild kommt vom Nachbarn VfL Bochum, der als Meister in die Bundesliga zurückkehrte - und das mit einer ganz jungen Innenverteidigung: Der 19-jährige Armel Bella Kotchap war am Ende der Zweitliga-Spieler mit dem höchsten Marktwert. Ihm wird eine große Zukunft im internationalen Fußball-Business vorhergesagt.