Hamburg. Für den Schauspieler hat der Traditionsklub eine große Bedeutung für die Region: “Gelsenkirchen ohne Schalke ist wenig“. Veränderungen sind nötig.
Die große Liebe zu seinem Herzensklub hat zuletzt arg gelitten: Peter Lohmeyer sorgt sich um den FC Schalke 04. Nach den jüngsten Turbulenzen beim Schlusslicht der Fußball-Bundesliga hofft der Schauspieler auf einen radikalen Schnitt. „Ob der Verein in der Bundesliga oder der 2. Liga spielt, ist mir wirklich völlig egal. Er wird zu 99 Prozent in der 2. Liga spielen. Was mich grundsätzlich interessiert ist, dass man da den Verein womöglich auf links dreht. Wenn das nicht möglich ist - eigentlich verlässt man nie einen Verein - dann könnte mein Interesse echt nachlassen“, sagte Lohmeyer der Deutschen Presse-Agentur.
Bedenkliche Fehler in der Schalker Vergangenheit
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Nach Meinung des 59 Jahre alten Wahl-Hamburgers wurden auf Schalke in der Vergangenheit bedenkliche Fehler gemacht: „Was zur Krise geführt hat, ist diese Großmannssucht, dieses immer mehr und immer mehr. Man hat überhaupt nicht darauf geachtet, worum es geht: Um 60.000 Menschen, die jedes Wochenende gucken, dass sie sich diese Karte leisten können, denen ein Vergnügen zu bereiten.“
Lohmeyer verwies auf die große Bedeutung des Traditionsklubs für die Region: „Fußballvereine sind nicht nur Fußballvereine, sondern soziale Komponenten, die wahnsinnig wichtig sind. Gelsenkirchen ist ohne Schalke wenig. Das ist für mich auch Heimat - und Heimat darf nicht sterben.“ Bekannt ist Lohmeyer bei Fußballfans vor allem aus dem Film "Das Wunder von Bern". In Sönke Wortmanns Geschichte über den WM-Sieg von 1954 spielte der unter anderem in Hagen und Dortmund aufgewachsene Lohmeyer 2003 den Kriegsheimkehrer Richard Lubanski, der sich seinem elfjährigen Sohn nur sehr langsam wieder annähert. Belohnt wurde er dafür mit dem Deutschen Filmpreis als "Schauspieler des Jahres".
Lohmeyer war schon immer ein großer Fußballfan. Im August 2019 beendete er seine Mitgliedschaft beim FC Schalke 04, um gegen den vereinsinternen Umgang mit den sich gegen Afrikaner richtenden diskriminierenden Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies zu protestieren. (fs/dpa)