Gelsenkirchen. Dimitrios Grammozis soll Schalkes Team neu aufbauen. Schwierig wird der Rest der laufenden Saison. Ein Kommentar
Nun soll es also Dimitrios Grammozis richten. Er ist der fünfte Schalker Trainer in dieser Saison. Einer Saison, die nicht mehr zu retten sein wird. Niemand kann ernsthaft daran glauben, dass eine Mannschaft mit bisher neun Punkten noch einen grandiosen Endspurt hinlegen wird. Für den Neuen kann es erst einmal nur darum gehen, dass die Mannschaft diese Horror-Spielzeit noch mit einem Rest von Anstand und Würde über die Bühne bringt. Das könnte noch schwer werden mit diesem Verliererteam. Der Blick über das Saisonende hinaus aber wird der wichtigere sein.
Schalke-Trainer Grammozis hat bei Bochums Nachwuchs gute Arbeit geleistet
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Grammozis erhält den Auftrag, Schalke zurück in die Bundesliga zu führen. Was für ihn spricht: Er kann junge Spieler besser machen. Dies hat er jahrelang als Nachwuchstrainer beim VfL Bochum bewiesen, und dies wird künftig auch auf Schalke gefragt sein. Die Kehrseite: Dem gebürtigen Wuppertaler fehlt Erfahrung mit Stars und Spielern, die sich dafür halten. Von dieser Sorte Profis werden allerdings in der nächsten Saison nicht mehr viele das königsblaue Trikot tragen.
Ein neuer Schalker Sportdirektor steht schon in den Startlöchern
Vor der Vertragsunterzeichnung wollte sich Schalke aber noch absichern. Für den Fall, dass sich herausstellen sollte, dass Grammozis und Schalke nicht zueinander passen, war eine Klausel angedacht, die beiden Seiten das Ende der Zusammenarbeit nach dem Saisonschluss ermöglicht hätte. Das aber hätte nach einem Versuchsballon ausgesehen, nach fehlendem Vertrauen. Die Verhandlungen führten zu einem akzeptablen Mittelweg. Falls eine Trennung nötig wäre, käme sie Schalke nicht so teuer wie handelsüblich. Der Verein hat diesmal also mit Vorsicht und Weitsicht geplant.
Dass Schalke Grammozis auswählte, ohne dass ein neuer Sportdirektor vorgestellt wurde, ist ein Beleg dafür, dass eine weitere Entscheidung bereits gefallen ist. Hinter den Kulissen hebt und senkt schon jemand den Daumen, der noch bei einem anderen Verein unter Vertrag steht. Langsam und spät, aber immerhin scheint Schalke ein wenig voranzukommen.