Gelsenkirchen. Der einst verstoßene Nabil Bentaleb soll Schalke im Kampf um den Klassenerhalt helfen. Die 180-Grad-Wendung wirft Fragen auf. Ein Kommentar.

Aller guten Dinge sind fünf – zumindest bei Nabil Bentaleb. Fünfmal wurde der Mittelfeldspieler auf Schalke suspendiert und ebenso häufig begnadigt. So durfte er am Dienstag nach gut zwei Monaten wieder in Königsblau trainieren. Schalke-Trainer Christian Gross hat ihn überraschend zurückgeholt.

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Dass der 26-Jährige den Schalkern mit seinen sportlichen Qualitäten helfen kann, hat er in den vergangenen Jahren immer mal wieder gezeigt. Und Hilfe kann S04 im Kampf gegen den Abstieg zweifellos gebrauchen. Fragen wirft die Begnadigung dennoch auf. Vor allem ihr Zeitpunkt.

Schalke: 180-Grad-Wendung im Umgang mit Bentaleb als Griff nach dem letztem Strohhalm

Trainer Christian Gross nämlich hatte eine Rückkehr Bentalebs in den vergangenen Monaten eigentlich wiederholt ausgeschlossen. Zuletzt Ende Januar. War der Problemprofi für den 66 Jahre alten Schweizer noch vor wenigen Tagen „kein Thema“, ist er nun einer der Hoffnungsträger bei Königsblau. So schnell geht’s.

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Es ist aber eine 180-Grad-Wendung, die die Verzweiflung und blanke Angst der Schalker vor dem Absturz in die 2. Bundesliga zeigt. Keine Maßnahme soll unversucht bleiben, um den GAU doch noch abzuwenden. Im Januar sollen auf kurzfristigen Erfolg ausgelegte Transfers zur Wende beitragen, nun also auch die Begnadigung Bentalebs. Es zu versuchen, ist legitim – für die Schalker Verantwortlichen aber endgültig der Griff nach dem letzten Strohhalm.