Wolfsburg. Aus der Traum vom Pokalfinale. Trotz ordentlicher Leistung verliert Schalke 04 mit 0:1 in Wolfsburg.

Endstation Achtelfinale: Der FC Schalke 04 ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Das Bundesliga-Schlusslicht verlor beim Ligarivalen VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:1). Das Niederlage kam nicht unerwartet - nicht zu rechnen war allerdings mit der ansprechenden Leistung der Königsblauen. Das Ergebnis war unverdient und hatte seinen Ursprung in einer umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin).

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Es ging um eine Szene in der 37. Minute. 0:0 stand es noch, die Schalker hatten bis dahin den besseren Eindruck hinterlassen. An der Schalker Strafraumgrenze lieferte sich der von Wolfsburg ausgeliehene William einen harten Zweikampf mit Xaver Schlager. Er traf seinen Ex-Teamkollegen am Knie. Zwayer ließ zunächst weiterlaufen, wurde dann aber von Video-Assistent Benjamin Brand über ein mögliches Foul informiert. Zwayer unterbrach das Spiel aber erst, als Schalke-Torwart Ralf Fährmann gerade einen Abstoß ausgeführt hatte. Nach einer Spielfortsetzung hätte Zwayer das aber nicht tun dürfen. Jetzt muss wohl das Sportgericht klären, ob ein Regelverstoß des Schiedsrichters vorlag oder Zwayer lediglich den Abstoß zurückpfiff.

Viel Pech bei Schalke beim Gegentor

Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst ließ sich von der dreiminütigen Video-Pause beeindrucken. Er scheiterte mit seinem Schuss an Fährmann. Allerdings schaltete er schneller als Schalkes Verteidiger Matija Nastasic und verwandelte den Abpraller zum Führungstor. Das war ganz viel Pech für die Schalker.

Schalkes William foult Schlager - Elfmeter.
Schalkes William foult Schlager - Elfmeter. © firo

Denn obwohl sie ohne acht Spieler angetreten waren und drei Plätze auf der Ersatzbank leer blieben, zeigten sie eine gute Leistung. Sie verteidigten aggressiv und aufmerksam, ließen keine klare Torchance der Wolfsburger zu. Sie drangen auch einige Male gefährlich in die Wolfsburger Spielhälfte vorgedrungen. Sie erarbeiteten sich allein in der ersten Halbzeit fünf Ecken und zwei große Torchancen.

In der 14. Minute stürmte Amine Harit in den Strafraum ein. Seinen abgefälschten Schuss verpasste William nur knapp. Kurz vor der Pause hatte Matthew Hoppe nach einer Vorlage von Sead Kolasinac die große Ausgleichschance. Aus ganz kurzer Entfernung scheiterte er am herausragend reagierenden VfL-Torwart Koen Casteels, der seinem Team den knappen Vorsprung rettete. Wolfsburgs Teammanager Marcel Schäfer schimpfte zur Pause: „Wir müssen deutlich eine Schippe drauflegen, sonst werden wir die nächste Runde nicht erreichen.“

Schalke in der Schlussphase mit einigen Gelegenheiten

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Doch auch nach dem Seitenwechsel hatten die in der Liga so starken Wolfsburger mit den Schalkern große Probleme. Zwar kamen sie auch selbst zu Abschlüssen, doch die eingewechselten Josip Brekalo (47.) und João Victor (69.) konnten die Möglichkeiten nicht nutzen. Die größten Chancen aus dem Spiel heraus hatten auch in der zweiten Hälfte die Königsblauen. William spielte in der 74. Minute einen präzisen Pass auf Mark Uth. Doch auch der aktuell glücklose Spielmacher konnte Casteels nicht überwinden. Wolfsburgs Torhüter avancierte zum besten Spieler auf dem Platz. In der 84. Minute wäre auch Casteels geschlagen gewesen, doch nach einer Flanke von Timo Becker flog der Schuss von Hoppe wenige Zentimeter über das Tor.

Doch auch die Schluss-Offensive brachte nichts mehr. Die schwachen Wolfsburger freuten sich über einen glücklichen Sieg, die Schalker ärgerten sich über die nächste Niederlage. Doch sie zeigten, dass sie eine Spitzenmannschaft ärgern können. Das ist wichtig für das nächste Liga-Spiel. Gegner ist RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).