Gelsenkirchen. Der Rasen in der Arena des Bundesligisten FC Schalke 04 ist aktuell in schwer bespielbarem Zustand. Das ändert sich erst in einer Woche.
Selbst einige Kreisligisten haben ihre eigenen Tricks, wenn es gegen Top-Favoriten geht. Vereine, die auf einem Ascheplatz spielen, verzichten gern mal darauf, den Platz mit einer Schleppmatte abzuziehen und auf diese Art zu begradigen. Dann bleibt das Geläuf häufig eine Holperlandschaft, die es der übermächtigen Mannschaft schwerer machen soll.
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Ein wenig erinnert das an den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Der Rasen in der Arena erinnert aktuell an eine Kuhweide nach einem Herbststurm, weniger an ein Fußball-Spielfeld. Doch vor dem Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky) wird sich das nicht ändern.
Begeistert sind die Bayern darüber nicht. Trainer Hansi Flick hat die Bedingungen in der Veltins-Arena am Freitag kritisiert: "Der Platz ist nicht unbedingt das, was man in der Bundesliga sehen möchte. Für uns ist es wichtig, uns darauf einzustellen. Das sind die Dinge, die wir der Mannschaft mitgeben", sagte er.
Schalke-Trainer Gross: "Der Rasen stört mich auch"
Schalkes Pressesprecher Marc Siekmann stellte klar, es habe nichts mit dem Gegner zu tun, dass der Rasen erst nach dem Spiel ausgetauscht werde. „Wegen der Englischen Woche ging es nicht anders. Der Plan ist, den Rasen nach dem München-Spiel abhängig von der Witterung auszutauschen“, sagte Siekmann.
Sichtlich unzufrieden zeigte sich Trainer Christian Gross mit der Situation – und einen Vorteil sieht er darin nicht: „Ich bin in meiner aktiven Karriere immer mit unheimlich viel Spielfreude auf den Platz gegangen. Ich denke, jeder Fußballer spielt gern auf einem guten Platz. Ich denke nicht darüber nach, ob es ein Vorteil ist, dass wir einen schlechten Platz haben. Der Rasen stört auch mich, der ist nicht optimal. Ich hoffe, dass in Zukunft ein neuer Rasen da ist und wir dann wieder gute und erfolgreiche Spiele absolvieren werden.“
Rasen-Diskussionen sind auf Schalke nichts Neues
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Und dann sagte Gross noch etwas Spannendes: „Der Rasen ist ja jedes Jahr um diese Zeit Thema.“ Und im Frühjahr 2011, als sich Schalke und der FC Bayern einen Kampf um den Titel und im DFB-Pokal-Halbfinale lieferten, gab es eine ähnliche Diskussion. Bayerns Präsident Uli Hoeneß schimpfte über Schalkes damaligen Trainer Felix Magath nach dem Pokalspiel: „Dieses Spiel ist Zufall, fast jeder Ball ist versprungen. Alle Pässe sind reines Glücksspiel, das ist nicht in Ordnung. Ich habe das Gefühl, dass Felix das als Mittel zum Zweck benutzt hat, um die Defizite seiner Mannschaft auszugleichen.“
Magath reagierte seinerzeit gelassen: „Dass wir keinen schönen Rasen haben, ist nichts Neues. Das ist auch für uns nicht zufriedenstellend. Aber das ist halt so. Es gibt finanzielle Unterschiede in der Liga, sowas sieht man dann nicht nur im Spielerkader, sowas wirkt sich auch auf die Spielfläche aus. Nach dem harten Winter müssen wir damit leben.“