Gelsenkirchen. Schalke arbeitet fieberhaft an Verstärkungen. Aber bevor ein neuer Stürmer geholt werden kann, müsste es eigentlich noch Abgänge geben.

Schalkes Trainer Christian Gross hatte direkt nach dem Sieg gegen Hoffenheim keinen Zweifel daran gelassen: “Mein Wunsch und der Wunsch des ganzen Vereins ist es, dass wir uns noch weiter verstärken. Vor allem in der Offensive, daran ändert sich nichts.” Tatsächlich besteht nach WAZ-Informationen Einigkeit im gesamten Verein, zumindest noch einen weiteren Stürmer zu verpflichten. Aber bis zum nächsten Spiel am Sonntag (18 Uhr/ Sky) bei Eintracht Frankfurt wird die Zeit knapp.

Grund ist, natürlich, die Finanzierung. Nach dem geplatzten Tönnies-Deal kann Schalke weitere Zugänge eigentlich nur finanzieren, wenn sich auf der Abgabeseite etwas tut und so Geld in die Kasse kommt. Doch: Bei Ozan Kabak, an dem englische Klubs ihr Interesse hinterlegt hatten, gibt es im Moment wenig Bewegung - das kann noch dauern. Und auch bei Ahmed Kutucu liegt wenig Konkretes vor - außer, dass Schalke gesprächsbereit wäre.

Noch kein Angebot für Omar Mascarell

Und die am Montagabend von Sky verbreitete Information, dass der FC Valencia angeblich ein Angebot für Omar Mascarell vorbereiten würde, kann auf Schalke noch niemand bestätigen - auch am Dienstag gab es keine entsprechende Information. Mascarell wurde im Sommer kurz vor Transferschluss bereits bei Hertha BSC gehandelt, wollte die Königsblauen damals aber nicht im Stich lassen.

Bleibt es dabei, dass sich in dieser Woche bei den Abgängen nichts tut, dann müsste Schalke für die angestrebte Ausleihe eines neuen Mittelstürmers ins finanzielle Risiko gehen - und das will der Klub nach den Erfahrungen der Vergangenheit eigentlich nicht mehr machen. Denn jede weitere Verschuldung wäre, insbesondere im Fall des Abstiegs in die Zweite Liga, wie ein Mühlstein, der Schalke noch tiefer herunter ziehen würde.

Das Geld für Neuzugänge floss in die Kolasinac-Leihe

Andererseits wissen die Klub-Bosse auch genau: Am teuersten wäre der Abstieg selbst. Und deswegen wird Schalke im Rahmen seiner Möglichkeiten alles tun, um der Mannschaft kurzfristig noch Verstärkung zuzuführen. Ein Teufels-Kreisel.

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Das Geld, das der Klub mit eigenen Mitteln für Neuzugänge zusammengekratzt hatte, ist nahezu komplett für die Ausleihe von Sead Kolasinac vom FC Arsenal draufgegangen (keine Leihgebühr, aber ein anteiliges halbes Jahresgehalt). Die Ausleihe von Rabbi Matondo an den englischen Zweitligisten Stoke City brachte auch nur eine geringe Gehalts-Einsparung von weniger als Million Euro; eine Leihgebühr erhält Schalke für Matondo nicht.

Schalke will nicht nur auf Hoppe-Heldentaten setzen

Damit lässt sich nicht die Ausleihe des von Schalke ins Visier genommenen Mittelstürmers finalisieren. Allerdings besteht zwischen Chefetage, sportlicher Leitung und Cheftrainer Einigkeit, dass es unverantwortlich wäre, nach den drei Toren von Matthew Hoppe gegen Hoffenheim nun für den Rest der Saison auf weitere Heldentaten des erst 19 Jahre alten US-Amerikaners zu setzen. Eher, so die Überlegungen, könnte man die zugleich angestrebte Ausleihe eines Rechtsverteidigers hinten anstellen, zumal sich der bisherige Wunschkandidat Mitchell Weiser (Bayer Leverkusen) ohnehin verletzt hat.

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Es ist ein Teufels-Kreisel, in dem Schalke mit seinen Transfers steckt. Denn welchen Effekt ein Wintertransfer auslösen kann, wenn man die richtigen Spieler verpflichtet, hat man bei Sead Kolasinac gesehen, der die Mannschaft schon gegen Hoffenheim mitgerissen hat. Doch bis zum Spiel am Sonntag in Frankfurt wird es knapp.