Gelsenkirchen. Beim mühsamen 4:1- Sieg über den Regionalligisten Schweinfurt 05 im DFB-Pokal stimmt bei Schalke 04 immerhin das Ergebnis.
Es war kein schönes Spiel und keine gute Leistung - aber für den krisengeschüttelten FC Schalke 04 stimmte im DFB-Pokal-Nachholspiel gegen den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 immerhin das Ergebnis. Die Königsblauen zogen durch einen 4:1 (2:1)-Erfolg in die zweite Runde ein und sicherten sich rund 350.000 Euro Prämie. Die Königsblauen gehen mit einem Erfolgserlebnis ins Liga-Kellerduell beim Schlusslicht FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).
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Erst zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff hatte das Gesundheitsamt Gelsenkirchen überhaupt erst grünes Licht für die Austragung des Spiels gegeben. Nachdem am Montagabend der Coronatest eines Schalke-Profis positiv ausgefallen war, stand lange auf der Kippe, ob die Partie stattfinden kann. Wurde sie dann aber doch, da die Schalker nach Auskunft eines Stadtsprechers durch Listen nachgewiesen hatten, „dass der Betroffene weit genug vom übrigen Kader entfernt war, sodass eine Infektion der anderen Kadermitglieder ausgeschlossen werden kann.“
Schalke startet mit B-Elf
Deshalb fing das Spiel an - und etwas überraschend bot Schalkes Trainer Manuel Baum eine B-Elf auf und gab den Stammspielern nicht die Gelegenheit, sich für das Spiel am Samstag einzuspielen. Im Vergleich zum 1:1 in der Bundesliga gegen Stuttgart änderte er sein Team auf acht Positionen - eine Bewährungschance bekam zum Beispiel Torwart Ralf Fährmann.
Schalkes B-Elf zeigte 35 Minuten lang nichts von dem, was eine Bundesligamannschaft eigentlich können muss. Noch schlimmer: Es war überhaupt nicht zu erkennen, wer in der Bundes- und wer in der Regionalliga spielt. Mit energischem Pressing störte Schweinfurt die Schalker schon im Spielaufbau effektiv. Die Folge: viele Fehlpässe der verunsicherten Königsblauen. Außerdem auffällig: Wenn die Schalker den Ball verloren, liefen sie nur selten mit vollem Elan zurück. Es entstanden auf dem Spielfeld große Lücken. Nach 25 Minuten hatte der Außenseiter deshalb bereits sechs Mal aufs Tor geschossen - und der Bundesligist noch gar nicht. In der 37. Minute ging Schweinfurt hochverdient in Führung. Martin Thomann tanzte an der Strafraumgrenze Schalke-Verteidiger Malick Thiaw aus und schlenzte den Ball zum 1:0 ins Netz. Fährmann war machtlos.
Das Gegentor wirkt als Weckruf
Erst nach dem Gegentor rissen sich die zuvor behäbigen Schalker zusammen. Vedad Ibisevic nutzte zwei Minuten nach dem Gegentor einen Pass von Steven Skrzybski eiskalt zum 1:1. Eine Minute vor der Pause gelang Schalke der erste sehenswerte Angriff. Ibisevic schickte Skrzybski mit einem präzisen Steilpass, der schoss den Ball an die Latte - und Alessandro Schöpf verwandelte den Abpraller zur glücklichen 2:1-Pausenführung.
Doch für Beruhigung sorgte dieses Zwischenergebnis nur zu Beginn der zweiten Hälfte. Da gelang es den Schalkern, die Führung zu verwalten, Schöpf hätte beinahe sein zweites Tor erzielt, scheiterte aber an Torwart Luis Zwick (58.). Je näher das Spielende rückte, desto mutiger wurde aber der Außenseiter. Und er bekam in der 70. Minute die große Ausgleichschance. Nachdem Schalkes Innenverteidiger Salif Sané den Schweinfurter Adam Jabiri gefoult hatte, zeigte Schiedsrichter Sven Jablonski auf den Elfmeterpunkt. Doch Fährmann konnte den schwachen und nicht platzierten Schuss von Amar Suljic abwehren.
Glück für die Schalker, die bis zur 81. Minute auf die Entscheidung warten mussten. Schöpf erhöhte mit seinem zweiten Tor auf 3:1, Benito Raman gelang gar noch das 4:1 (86.). Es war der erste Pflichtspielsieg seit dem 4. Februar - da hatte Schalke Hertha BSC bezwungen. Ebenfalls im Pokal..