Gelsenkirchen. Bei der Wahl zum Fußballspruch des Jahres waren auch zwei mit Schalke-Inhalten dabei. Einer wurde Dritter. Sieger ist HSV-Trainer Thioune.

Am Ende wurde Schalke nur Dritter. Aber, und das war ja ohnehin die Botschaft des Schalke-Fans und Journalisten Hassan Talib Haji, dessen Satz zur Wahl stand: Schalker sind Kummer gewohnt. Erstmals fiel die Entscheidung über den Fußballspruch des Jahres per Online-Abstimmung. Die Jury der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur hatte sich für elf Zitate mit höchst unterschiedlichen Absendern und Nuancen entschieden. Der Deutsche Fußball-Kulturpreis ist mit 5000 Euro dotiert.

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„Ich habe mal zu meiner Schwester gesagt: Wenn du irgendwann mal einen Mann heiratest, nimm einen Schalker. Den kannst du so oft enttäuschen, wie du willst – der bleibt immer an deiner Seite.“ Es ist diese Aussage, witzig, ein bisschen tragisch und vielleicht auch ein Stückweit wahr, die dem Journalisten den dritten Platz einbrachte. Hassan Talib Haji stammt aus Kenia, längst aber ist er im Ruhrgebiet verwurzelt und hat dort im FC Schalke seine große Liebe gefunden. „Meine Liebe zum Ruhrgebiet ist eigentlich gleichbedeutend mit der Liebe zum FC Schalke 04. Die Menschen hier sind sehr speziell. Ich mag die ehrliche und direkte Art. Hier weißt du immer, woran du bist. So bin ich auch", hatte er einmal in einem Interview auf www.ruhrgesichter.de gesagt.

Ex-Schalker Price-Boateng ärgert sich über Tönnies

Zur Wahl stand auch ein weiteres Zitat mit Verbindung zum FC Schalke. Ein Satz des Ex-Profis Kevin Prince-Boateng (33), der sich über die seiner Meinung nach laschen Sanktionen nach den rassistischen Äußerungen des damaligen Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies ärgerte: "Die Möglichkeit war da, allen zu zeigen, dass so etwas nicht akzeptiert wird. Nicht in Deutschland. Nicht in der Bundesliga. Nicht in unserem Verein."

Fußballspruch des Jahres wurden allerdings die Sätze von Daniel Thioune. Als er noch den Zweitligisten VfL Osnabrück trainierte, hatte der 46-Jährige jene Klubs kritisiert, die wegen der Zweifel an der Identität von Bakéry Jatta Einspruch gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den Hamburger SV einlegten. „Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen“, hatte Thioune damals gesagt. Inzwischen ist Thioune Trainer des Hamburger SV, wo er auch Jatta trainiert.

Platz zwei: "Halt die Fresse!"

Auf Platz zwei landete Jens Jäkel, der als Zuschauer beim Spiel der Nationalmannschaft gegen Argentinien mit „Halt die Fresse!“ auf einen Störer einer Gedenkminute reagierte. Vor dem Spiel hatte es einen rechtsextremen Anschlag in Halle gegeben.

Daniel Thioune folgt als Preisträger auf Imke Wübbenhorst (31). Die Trainerin, damals beim BV Cloppenburg und inzwischen bei den Sportfreunden Lotte beschäftigt, hatte auf die Frage, ob sie sich extra bemerkbar mache, bevor sie die Kabine ihrer Männer-Mannschaft betrete, damit diese sich im Zweifelsfall noch schnell eine Hose anziehen könnten, folgenden Satz gesagt: "Ich bin Profi. Ich stelle nach Schwanzlänge auf." (fs)