Gelsenkirchen. Schalke-Trainer David Wagner hat die Arbeit von Sportvorstand Jochen Schneider sehr gelobt. Er würde alles in die richtigen Bahnen lenken.

Es könnte sein, dass Trainer David Wagner nur noch einmal auf der Bank des FC Schalke 04 Platz nimmt. Nach 17 Spielen in Folge ohne Sieg ist der Rückhalt im Verein gering, selbst sein größter Fürsprecher rückt inzwischen von ihm ab. Den Äußerungen von Sportvorstand Jochen Schneider ist zu entnehmen: Nur mit einem überzeugenden Sieg kann Wagner im Spiel gegen Werder Bremen (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) seinen Job noch retten.

Schalke-Trainer Wagner über Schneider: "Herausragend gut"

Doch nimmt Wagner es Schneider übel, dass der schon einen Plan B für einen möglichen Trainerwechsel entwickelt? Das wurde Wagner bei der Pressekonferenz vor dem Bremen-Spiel gefragt - und der Trainer reagierte mit einem Riesenlob für Schneider: "Es gibt keinen Besseren für den FC Schalke 04. Jochen macht das herausragend gut. Er ist sehr, sehr eng an der Mannschaft dran. Er ist vor anderthalb Jahren sicher auch unter anderen Ideen, einem anderen Informationsstand angetreten. Wie er versucht, das zu moderieren, wie er versucht, alles in die richtigen Bahnen zu lenken, das gebührt jeglichen Respekt. Und den hat Jochen von mir zu 100 Prozent."

Auch auf die Nachfrage, was er genau mit dem "anderen Informationsstand" gemeint hätte, reagierte Wagner: "Das ist doch total offensichtlich, was in diesem Jahr alles auf Schalke passiert ist. Das hat mit Veränderungen auf Führungsebenen zu tun, mit Corona, sportlichen und finanziellen Auswirkungen, Spielabsagen. Hier sind exorbitante Änderungen in den 18 Monaten, die Jochen hier ist, eingetreten, mit denen nicht zu rechnen war, die keiner hätte vorhersehen können. Wie er das moderiert und adaptiert, das ist herausragend gut."

Schalke-Trainer Wagner über Reschke: "Anderes Verhältnis"

Anders ist aber Wagners Verhältnis zu Kaderplaner Michael Reschke. Der plädiert seit Monaten für einen Trainerwechsel. Auf Reschke angesprochen, antwortete Wagner diplomatisch: "Das Verhältnis zu ihm ist natürlich ein anderes als zu Jochen, weil Michael ganz explizit für die Kaderplanung zuständig ist. Auch er hat unter schweren Bedingungen zu arbeiten, weil die Kaderplanung an finanzielle Ressourcen gebunden, die nicht so vorhanden sind, wie er gedacht hat. Dementsprechend muss er sich in einem anderen Markt bewegen - vor allem, weil es nicht der Kernmarkt ist, in dem man sich bisher bewegt hat. Das hat bei uns im Verein für Schwierigkeiten gesorgt."