Gelsenkirchen. Bald könnten wieder einige Tausend Fans in der Schalker Arena erlaubt sein. Es gibt „Signale“, dass die Beschränkung auf 300 Zuschauer kippt.
Die Töne sind weiterhin moderat, nicht fordernd. Aber nachdem am Pokalwochenende aus den ersten Stadien in Deutschland wieder Anfeuerungen durch Fan-Gesänge zu vernehmen waren, wächst auch auf Schalke die Zuversicht, dass die Zeit der kompletten Stille in der Arena bald wieder vorbei sein könnte. Es gibt etwas Hoffnung auf eine Rückkehr von Zuschauern: Spätestens im Oktober könnte es soweit sein.
Das sagt die Stadt Gelsenkirchen
Noch ist nichts spruchreif, aber die Anzeichen verdichten sich, dass auch in Nordrhein-Westfalen schon in Kürze mehr als die derzeit erlaubten 300 Zuschauer zu Sportveranstaltungen zugelassen werden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte erklärt: „Im Fußballstadion können es auch ein paar Tausend Zuschauer sein.“ An diesem Dienstag wird die Corona-Schutzverordnung im Landeskabinett beraten und aktualisiert. Auf das Ergebnis wartet man auch bei der Stadt Gelsenkirchen, die für die Umsetzung auf lokaler Ebene zuständig ist. Am Montag hieß es dort auf Anfrage der WAZ: „Es gibt Gespräche und Signale vom Land. Es ist derzeit recht wahrscheinlich, dass mehr als 300 Zuschauer zugelassen werden, aber es hängt alles an der Neufassung der Corona-Schutzverordnung.“ Man müsse also weiter abwarten.
8000 Zuschauer auf Schalke scheinen nicht völlig abwegig
Für wie viele Zuschauer die Arena demnächst wieder geöffnet werden könnte, liegt noch im Bereich der Spekulation – eine Zahl von rund 8.000 erscheint aber nicht völlig abwegig. Zwar ist die Umsetzung Ländersache, aber dennoch lohnt sich der Blick nach Bremen, das bisher eher für einen vorsichtigen Umgang mit der Corona-Pandemie bekannt war: Der Bremer Senat hat dem SV Werder die Erlaubnis erteilt, bereits zum Saisonstart am Samstag gegen Hertha BSC Berlin vor 8.500 Zuschauern antreten zu dürfen.
Zum Vergleich: Das Fassungsvermögen des Weserstadions beträgt 42.858 Zuschauer. Die Veltins-Arena auf Schalke ist größer (62.271). Aber das hat nur insofern etwas zu sagen, dass auf Schalke die Abstandsregeln noch besser eingehalten werden können.
Schalke: „Schritt für Schritt wieder an größere Zahlen herantasten“
Schalke stellt sich bisher auf keine konkrete Zahl ein – der Verein will nicht den Eindruck erwecken, von der Politik irgendetwas zu fordern. Gemäß Hygiene-Konzept liegt die maximale Auslastung der Arena in Corona-Zeiten bei rund 27.000 Zuschauern (44 Prozent der Gesamtkapazität). Von solchen Dimensionen kann aber vorerst nicht die Rede sein. „Wir hoffen, dass wir uns Schritt für Schritt wieder an größere Zuschauerzahlen herantasten können“, sagt Vorstand Alexander Jobst im Gespräch mit der WAZ.
Schalke hat in seiner Finanzplanung vorsichtshalber für die Hinrunde keine Zuschauer-Einnahmen einkalkuliert. Sollten jetzt wieder einige Tausend Fans zugelassen werden, wäre dies schon ein Fortschritt gegenüber jenen gerade einmal 300, die derzeit erlaubt sind. Für das (kurzfristig abgesagte) DFB-Pokalspiel gegen Schweinfurt 05 hatte Schalke diese 300 Karten an Personen verteilt, die während der Corona-Zeit besonders für die Gesellschaft gearbeitet haben.
Laut der derzeit noch gültigen Verordnung sind auch für das erste Schalker Bundesliga-Heimspiel am 26. September gegen Werder Bremen 300 Zuschauer zugelassen – danach hofft der Klub auf die Erlaubnis, das Kontingent „langsam aufstocken“ zu dürfen. Die Zuversicht ist groß, dass es im Oktober wieder vorbei ist mit der Stille in der Arena, die ja in normalen Zeiten eine Donnerhalle ist.
Aber vielleicht dürften ja auch schon zum ersten Schalker Heimspiel am 26. September gegen Bremen einige Tausend Zuschauer in die Arena. Das wären mehr, als man sich vor einigen Monaten vorgestellt hatte.