Kematen in Tirol. Schalke 04 hat das Trainingslager in Österreich nach acht Tagen vorzeitig beendet - mit einem 1:0-Testspielerfolg über Saloniki. Das Fazit.

Am Ende gab es doch noch ein Erfolgserlebnis. Zum Abschluss des Trainingslagers in Österreich besiegten die Bundesliga-Profis des FC Schalke 04 den griechischen Erstligisten Aris Saloniki mit 1:0 (0:0). Gut hatten sie nicht gespielt, aber immerhin gewonnen. „Das war“, sagte Trainer David Wagner anschließend, „eine anstrengende, ungewöhnliche Woche.“

Schalke reist vorzeitig aus Österreich ab

Einen Tag früher als geplant reisten die Königsblauen ab – sie fuhren direkt nach dem Spiel nach Innsbruck und flogen zurück nach Deutschland. Eigentlich wollten sie erst Samstagmorgen nach dem Abschlusstraining fahren. Nun absolvieren sie dieses in Gelsenkirchen. Für alle gilt das nach acht Tagen Trainingslager aber nicht. Fünf Spieler müssen noch in Österreich bleiben. Markus Schubert, Michael Langer, Alessandro Schöpf, Benito Raman und Guido Burgstaller befinden sich wegen des Corona-Falls im Team immer noch in häuslicher Quarantäne. In Österreich dürfen sie als Spitzensportler trotzdem trainieren – in Deutschland nicht.

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„Die Corona-Geschichte“ nennt Wagner den Fall. Und es ist eine Geschichte, die aus der Woche im malerischen Ötztal eine komplizierte machte. „Diese Sache hat das Trainingslager nicht richtig gut gemacht. Sie hat uns einen Tag gekostet. Wir mussten zwei Testspiele absagen, fünf Spieler waren gegen Saloniki nicht dabei – und sie fehlen uns noch eine Weile“, sagte Wagner, lobte aber gleichzeitig auch seine Mannschaft: „Ich finde, die Jungs sind mit der Situation super umgegangen. Wir hatten sonst eine richtig gute Trainingswoche.“

Schalke: Neun Trainingseinheiten in Österreich

Der Trainer bat zu neun Trainingseinheiten – sieben auf dem Platz, zwei in der Athletikhalle. Zudem fuhren die Spieler einmal mit dem Rad durchs Ötztal. Ein geplanter Teamabend auf einer Alm fiel wegen Corona aus. Aber die meisten Spieler kennen sich sowieso lang genug.

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Denn auf einen externen Zugang wartet Wagner immer noch. Optimal ist das nicht für ein Team, das in der Liga-Rückrunde 16 Spiele in Folge nicht gewann. So konzentriert Schalke im Training auch arbeitete – es gibt unübersehbar große Schwachpunkte. Schalke benötigt Außenverteidiger für beide Seiten und vor allem einen Stürmer. Das sagt auch Wagner: „Dass wir nicht optimal besetzt sind im Sturm, ist keine Frage.“ Zwei Chancen erarbeitete sich Schalke gegen Saloniki, eine nutzte Ahmed Kutucu (47.).

Wagner bestätigte indirekt, dass der Wunsch-Stürmer der 36-jährige Vedad Ibisevic ist. „Wir brauchen einen, der den Ball halten kann, der ein gutes Kombinationsspiel hat. Da geht es ums Profil, weniger um das Alter“, erklärte Wagner. Dem Kaderkonzept, überwiegend junge Spieler einzubauen, könne man „unter gewissen Umständen nicht immer folgen.“

Unter den Spielern gibt es nur zwei Gewinner – und einer spielt gar nicht mehr für Schalke. Weston McKennie verbrachte sechs Tage in Österreich, bevor sein Wechsel zum italienischen Meister Juventus Turin bekannt wurde – für den 22-Jährigen ein Lottogewinn. Den Medizincheck hat er absolviert, nur die Unterschrift steht noch aus.

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Der zweite Gewinner ist Ralf Fährmann. Wagner erklärte zwar das Torwart-Duell zwischen Fährmann und Markus Schubert noch für „offen“, und doch hat Fährmann einen großen Vorsprung. Im Spiel gegen Saloniki zeigte er etliche großartige Paraden. „Ralle hat das bisher richtig gut, sehr gut sogar gemacht. Schubi konnte sich bisher wenig zeigen“, sagte Wagner. Vor dem Trainingslager war Schubert krank, in Österreich stoppte ihn nun die Corona-Quarantäne.

Schalke-Test gegen Viktoria Köln fällt aus

Mit Fährmann, aber ohne Schubert geht Schalke ab Dienstag in die Endphase der Vorbereitung. Am Sonntag und Montag ist trainingsfrei, ein Testspiel steht noch an - am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum. Der für Mittwoch geplante Test gegen Viktoria Köln fällt aus.

Ob gegen Bochum neue Spieler dabei sind? Das ist die Aufgabe von Sportvorstand Jochen Schneider. Auch er verfolgte das Testspiel am Freitag. Er lächelte sogar – das war in dieser ungewöhnlichen Woche selten zu sehen.