Kematen in Tirol. Ralf Fährmann war im Testspiel von Schalke 04 gegen Aris Saloniki der beste Spieler auf dem Platz. Ist die T-Frage nun bereits entschieden?

David Wagner blieb sich auch nach dem Abschluss des Trainingslagers treu. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hätte den 1:0 (0:0)-Testspielsieg über Aris Saloniki verbal feiern können. Denn nach den Niederlagen gegen die Drittligisten Verl (4:5) und Uerdingen (1:3) war die Kritik noch groß. Doch Wagner sagte: „Es ist gut, zu Null zu spielen. Es ist gut, ein Testspiel zu gewinnen. Aber wir bewerten auch einen Sieg nicht über.“

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Am achten und letzten Tag in Österreich traf Schalke im Stadion Kematen in Tirol vor 700 Zuschauern auf einen griechischen Erstligisten. Der deutsche Trainer Michael Oenning flog mit Saloniki extra für das Spiel ein. Schalke begann in der ersten Halbzeit mit einer namhaft besetzten Formation, die so auch beim Bundesliga-Start am Freitag, 18. September, beim FC Bayern München erste Wahl sein könnte. Gleich fünf Leih-Rückkehrer spielten von Beginn an: Ralf Fährmann hütete das Tor, Sebastian Rudy verteidigte auf der rechten Seite, Nabil Bentaleb spielte im Mittelfeld-Zentrum, Mark Uth und Steven Skrzybski bildeten das Sturm-Duo.

Der Start war okay. Das sah auch Wagner so: „Wir haben 20 Minuten lang ganz ordentlich begonnen.“ Schalke bestimmte das Spiel, kam zu kleineren Chancen: Suat Serdar (12.) und Steven Skrzybski (14.) scheiterten aber. Die erste große Möglichkeit hatten die Gäste: In der 18. Minute lief Daniel Mancini im Anschluss an einen Fehlpass von Bentaleb ganz allein aufs Tor zu, scheiterte aber am nervenstarken Torwart Ralf Fährmann. Es sollte nicht die einzige Parade des 31-Jährigen bleiben.

Schalke: Kutucu trifft mit einem Flachschuss

Von Schalke kam danach kam nicht mehr viel – nur noch Grusel-Fußball. Bis zum Schlusspfiff fehlte nach vorn die Durchschlagskraft. Nur zwei Chancen erarbeitete sich Wagners Team. Die erste saß direkt: Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung dribbelte sich Ahmed Kutucu durch die Aris-Deckung und traf mit einem Flachschuss (47.). „Wir haben ein sehr schönes Tor gemacht“, lobte Wagner. Die zweite Chance vergab Matija Nastasic per Kopf (55.).

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Die Griechen allerdings hätten vier Tore erzielen müssen. Nach Mancinis Chance hatten sie drei weitere hochklassige Möglichkeiten. Doch immer scheiterten sie an Fährmann. In der 44. Minute kam Lindsay Rose im Anschluss an eine Ecke von Ioannis Fetfatzidis frei zum Kopfball – Fährmann riss die Fäuste gerade noch rechtzeitig hoch. In der 54. Minute dribbelte sich Fetfatzidis durch die Schalker Deckung, bis er frei vor Schalkes Torwart auftauchte – doch der parierte mit dem Fuß. In der 58. Minute versuchte es wieder Mancini – doch auch er scheiterte am herausragenden Schalker Schlussmann. Nachdem Benjamin Stambouli und Bastian Oczipka ausgewechselt waren, trug Fährmann sogar wieder die Kapitänsbinde.

Ab der 60. Minute war dann nicht mehr viel los auf dem Rasen – beide Teams wechselten häufig aus, der Spielfluss litt darunter sehr. Das Fazit von David Wagner war versöhnlich: „Wir haben viel getan in Österreich, aber wir haben noch zu tun. Wir hatten müde Beine und haben deshalb einige Chancen zugelassen. Nach einer anstrengenden Woche haben wir läuferisch dagegen gehalten.“ Und für zwei Spieler gab es ein Sonderlob. Natürlich für Fährmann – und dann auch für Sebastian Rudy, der auf einer ungewohnten Position aushelfen musste: „Er hat es sehr ordentlich gemacht als rechter Außenverteidiger.“

Erstes Schalke-Pflichtspiel am 13. September

Bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal (Sonntag, 13. September, 15.30 Uhr, Gegner noch offen) bleiben noch 15 Tage. Mindestens zwei Testspiele will Wagner noch absolvieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch Spieler kommen und gehen. Der Sieg gegen Saloniki dürfte Schalke neuen Schwung verleihen.