Gelsenkirchen. Ein verhängnisvolles Like: Can Bozdogan gefiel bei Instagram ein Kommentar über Schalke-Trainer David Wagner. Doch klickte er selbst?
Can Bozdogan war in einer schwachen Mannschaft des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 noch einer der besseren Spieler. Auch als es schon 0:2 stand im Testspiel gegen den Drittligisten KFC Uerdingen, bemühte sich der 19-Jährige noch um Abschlüsse. Im Anschluss an einen Freistoß traf er sogar den Außenpfosten. Am Ende unterlag Schalke mit 1:3 (0:2) - die nächste Blamage. Bozdogan traf nicht die Hauptschuld.
Schalke-Talent Bozdogan: "Ich würde sowas nie machen!!!"
Deshalb wäre über ihn auch nicht diskutiert worden - normalerweise. Und doch stand auch er nach dem Abpfiff im Blickpunkt. Im Sozialen Netzwerk Instagram hatte Bozdogan, so erschien es jedenfalls öffentlich, einen Kommentar gelikt, der aus zwei Wörtern bestand: "Wagner raus!" Ein Spieler fordert öffentlich den Rauswurf des eigenen Trainers? Das wäre ein Affront gewesen und hätte sehr schnell böse Konsequenzen nach sich gezogen.
Bozdogan aber wurde sofort auf diesen leichtfertigen Klick aufmerksam gemacht. Ebenfalls über Instagram teilte er mit: "Hi wollte nur mitteilen, dass mit meinem Account ein Kommentar geliked wurde, der gegen unseren Trainer gerichtet ist. Damit habe ich nichts zu tun, sowas würde ich nie machen!!! Wir sind dabei rauszukriegen wie das passiert ist..." Um eine Strafe dürfte er dadurch herumkommen. Schalke hat ohnehin andere Probleme.
Barnetta bekam 2014 nach dem Schalker 1:4 in Mönchengladbach Ärger
Eine ähnliche Geschichte gab es auf Schalke schon einmal - im September 2014. Schalke hatte das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 1:4 verloren. Beim Stand von 1:3, nachdem Trainer Jens Keller sein Wechselkontingent erschöpft hatte, war auf den offiziellen Profilen von Schalke-Profi Tranquillo Barnetta zu lesen: "3 Wechsel, kein Quillo! Na dann: hopp Gladbach". Stellte sich hier ein beleidigter Spieler auf die Seite der Gladbacher? Viele Fans reagierten empört.
Barnetta klärte später auf - wie Bozdogan teilte er mit, es nicht selbst gewesen zu sein. Ein Freund, den er mit der Pflege der Seite betraut hatte, hätte den Kommentar verfasst. "Zu keiner Zeit habe ich diesen Post freigegeben bzw. meinen Freund beauftragt, etwas zu veröffentlichen." Schließlich habe er zu dem Zeitpunkt auf der Bank gesessen. Und weiter: "Die Entscheidungen des Trainers würde ich sicher nicht öffentlich kommentieren. Glück auf, euer Quillo!"
Das genügte seinerzeit den Verantwortlichen. Und so ähnlich dürfte es auch diesmal enden.