Gelsenkirchen. Die Politik lehnt eine Stadion-Rückkehr der Fans vorerst ab. Das sagt S04-Sportvorstand Jochen Schneider zur Position der Gesundheitsminister.
Jochen Schneider (49) zeigt Verständnis für die vorläufige Absage der Politik an eine Stadion-Rückkehr der Fans zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga. „Absolute Priorität haben nach wie vor die Gesundheit der Bevölkerung und die Eindämmung der Corona-Pandemie“, teilte der Sportvorstand des FC Schalke 04 auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Selbstverständlich“ akzeptiere der Klub die Position der Gesundheitsminister der Länder.
Bei ihrer Konferenz am Montag hatten sie sich darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien für Zuschauer bis zum 31. Oktober angesichts der momentanen Corona-Situation nicht zu befürworten sei. „Natürlich haben wir darauf gehofft, zum Saisonstart wieder vor unseren Fans zu spielen. Selbstverständlich mit einer stark reduzierten Zuschauerzahl“, so Schneider. „Ohne Fans im Stadion fehlt es dem Fußball an Emotionen, die von den Rängen auf den Platz überspringen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass das Infektionsgeschehen und die Politik letztlich Richtung und Geschwindigkeit festlegen. Entsprechend strikt halten wir uns an die Vorgaben von Bund und Ländern.“
Schneider: „Werden uns bestmöglich vorbereiten“
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) akzeptierte die vorläufige Absage ohne Murren. Sie hatte vor den Beratungen der Gesundheitsminister ein Konzept für eine Teilzulassung von Zuschauern schon zum Beginn der Spielzeit 2020/21 am dritten September-Wochenende erarbeitet. Dieses sieht zunächst eine Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästeanhänger vor.
„Von März bis Juni haben die DFL und die Vereine der Fußball-Bundesliga bereits eindrucksvoll bewiesen, mit der großen Verantwortung und dem Vertrauensvorschuss aus Politik und Bevölkerung gewissenhaft umzugehen“, erklärte Schneider. „Mit zielführenden Konzepten werden wir uns weiterhin bestmöglich auf eine schrittweise Rückkehr zur Normalität vorbereiten. Dass wir dabei mit einer zunächst überschaubaren Zuschauerzahl beginnen werden, ist klar. Dann gilt es, Erfahrungen zu sammeln und mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse, bestehende Konzepte weiterzuentwickeln. Bei einem positiven Verlauf wird dich sich dann hoffentlich die Zuschauerzahl im Laufe der Zeit und in enger Abstimmung mit den Behörden steigern lassen.“ (tt/nb)