Gelsenkirchen. Nübel-Berater Stefan Backs kritisiert Schalke 04 hart für die Kündigung von 20 Fahrern der Nachwuchstalente. Corona-Krise brächte kein Umdenken.

Die Nachricht, dass der FC Schalke 04 in Zukunft nicht mehr etliche vornehmlich ältere Fahrer der Nachwuchsspieler beschäftigen wird, hat hohe Wellen geschlagen und dem Bundesligisten bundesweit viel Kritik eingebracht. Auch der Berater von Noch-Schalke-Torhüter Alexander Nübel kritisiert S04 dafür extrem.

Auch interessant

„Das macht wenig Hoffnung, dass sich durch die Corona-Krise mittelfristig am Profifußball etwas ändern wird“, schrieb Stefan Backs am Sonntag in seinem Blog auf der Internetseite der Agentur Siebert & Backs. Er schob nach: „Und es macht zudem deutlich, dass einige Vereine in Sachen Kommunikation auf Kreisliganiveau agieren. Wenn überhaupt.“

Schalke-Betriebsrat ist entsetzt

Am Freitag war herausgekommen, dass die Talente der Knappenschmiede künftig von einem externen Anbieter chauffiert werden sollen. Den Mitarbeitern, überwiegend Rentner, die sich über 400- und 450-Euro-Verträge etwas Geld dazu verdienen, war gekündigt worden,der Schalker Betriebsrat hatte sein Entsetzen geäußert.

Der finanziell angeschlagene Klub hatte am Samstag bestätigt, den teilweise schon seit Fahren beschäftigten Fahrern „aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen“ gekündigt zu haben.

Die Aktion zeige laut Backs den „riesigen Druck, dem die Verantwortlichen der Vereine“ ausgesetzt seien: „Maximales finanzielles Risiko zu gehen, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Dafür müssen dann auch schon mal die Geringverdiener dran glauben.“

Backs lässt kein gutes Haar an Schalke 04. Seit dem Wirrwarr um seinen Klienten Alexander Nübel und dessen ablösefreien Wechsel zur neuen Saison zum FC Bayern München sind sich beide Parteien nicht mehr besonders wohlgesonnen.

Backs hat Verständnis für Bayerns Thomas Müller

Der Nübel-Berater bezeichnete es in dem Zusammenhang „als nicht unbegründet“, dass viele Spieler beim Thema Gehaltsverzicht aufgrund der Corona-Krise gezögert hätten. „Es ist schwer vermittelbar, dass von dem Geld, auf das ein Spieler verzichtet, ein direkter Konkurrent verpflichtet wird“, schrieb Backs weiter und gab auch Thomas Müller vom FC Bayern recht. Der Weltmeister von 2014 hatte es als „ein bisschen paradox“ bezeichnet, „wenn man immer über Neuzugänge spricht und gleichzeitig Gehälter eingespart werden“. (fs)