Gelsenkirchen. „Schalke hat den Klassenerhalt sicher“, schreibt der Westfälische Anzeiger. „So bedarf es dieses Mal immerhin keinen Retter wie Huub Stevens.“

Es ist inzwischen eine Bilanz, die für die Verantwortlichen des FC Schalke 04 mehr als ernüchternd ist: zehn Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg. „Schalke hat jetzt schon alle drei Geisterspiele verloren, erstmals in dieser Saison und erstmals unter Trainer David Wagner drei Bundesliga-Niederlagen in Folge kassiert“, schreiben Julia Schindler und Johannes Ohr für die Bild-Zeitung. „Es ist nur noch zum Gruseln – und der Druck auf David Wagner wird nicht weniger werden...“ Die Schlagzeile lautet: „Schalke-Schreck schlägt wieder zu.“ Weil Düsseldorfs Stürmer Rouwen Hennings im Hinspiel (3:3) gleich dreimal traf und diesmal die Wende eingeleitet hat.

„Nur gut für Schalke: Einen Sieg von der 40-Punkte-Grenze entfernt haben sie den Klassenerhalt sicher“, schreibt Rainer Gudra in seinem Kommentar im Westfälischen Anzeiger. „So bedarf es dieses Mal immerhin keinen Retter, wie ihn Jahrhunderttrainer Huub Stevens vor Jahresfrist geben musste. Er kann sich in seiner niederländischen Senioren-Residenz die vorsorgliche Quarantäne ersparen. Ob aber David Wagners Strahlkraft noch reicht, den Grauschleier wirksam zu durchbrechen? Eher fraglich.“

„Wo soll das noch enden?“, fragen die Ruhr-Nachrichten

Die Forderung nach klaren Worten wird immer deutlicher. „Schalke taumelt durch die Bundesliga. Trainer David Wagner sollte den Mut aufbringen, auch einmal öffentlich seine Spieler zu kritisieren. Sonst wird nichts besser werden“, schreibt Frank Leszinski in de Ruhr-Nachrichten und fragt: „Wo soll das noch enden?“ Weiter heißt es: „Nach dem zehnten Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg sind viele Schalke-Fans mittlerweile froh, dass ihre Mannschaft schon 37 Punkte auf dem Konto hat. Denn wäre das nicht der Fall, hätte Schalke in der aktuellen Verfassung längst große Abstiegssorgen.“

Überhaupt kein Verständnis hat der ehemalige Nationalspieler Dietmar Hamann für den harmlosen Spielstil der Schalker und macht dafür Trainer David Wagner verantwortlich. „Natürlich wollen sie aus der Defensive heraus spielen. Nur du musst schon den Anspruch haben, dass du mit dem Ball Spiele kontrollierst“, sagte er bei Sky. „Sie sind seit zehn Spielen sieglos. Mit jeder Partie und Leistung wie heute wird der Trainer mehr unter Druck geraten.“

Sky-Experte Dietmar Hamann: „Das ist ein Armutszeugnis“

Weiter sagte der 46-Jährige: „Das ist ein Armutszeugnis, wenn der Trainer denkt, dass die Mannschaft in so einer prekären Situation, wo lange nicht gewonnen wurde, nur zu so einem Fußball in der Lage ist. Da muss man sich die Frage stellen, ob die Mannschaft richtig zusammengestellt ist. Es werden bei vielen Schalke-Fans die Alarmglocken schrillen, wie das zu Ende gehen soll, weil bei der Form, die sie aktuell zeigen, gehören sie eher weiter nach unten als weiter nach oben.“

Auf Ruhr24.de steht, dass sich Schalke im freien Fall befinde und Trainer David Wagner die Talfahrt in der Bundesliga einfach nicht stoppen könne. „Nach der zweimonatigen Corona-Zwangspause verlor das Team vom Berger Feld bei einem Torverhältnis von 1:9 alle drei Partien“, schreibt Raphael Wiesweg und analysiert, was das größte Schalke-Problem sei. Nämlich? „Die Kreierung von Torchancen und vor allem die Qualität derer. Damit hängen diverse weitere Probleme zusammen, die der 48-Jährige ohne die wichtigsten Spieler in der Zentrale nicht so schnell beheben kann. Sollte er aber. Der FC Schalke 04 empfängt am Samstag Werder Bremen zum dritten Krisen-Duell binnen sechs Tagen.“ Weiter heißt es: „Logisch, dass der Trainer immer mehr unter Beschuss gerät. David Wagner wirkt derzeit ratlos. Egal, was er ausprobiert, es misslingt.“ Foto: dpa