Gelsenkirchen. Der gebürtige Gelsenkirchener Danny Latza wurde in der Knappenschmiede ausgebildet. Nun trifft der Kapitän von Mainz auf seinen Ex-Klub Schalke.

Danny Latza fiel auf. Sonnenbank-Bräune, Brillanten in den Ohrläppchen und dann dieser atemberaubende Nackenspoiler. Für eine Fortsetzung der Ruhrpott-Komödie „Manta, Manta“ wäre der Fußballer aus Gelsenkirchen-Ückendorf ein idealer Darsteller gewesen. Aber er konnte nicht nur cool aussehen. Latza besaß auch Talent. Deshalb stattete der FC Schalke 04 den Jungen aus der Knappenschmiede mit einem Profivertrag aus. „Danny ist ein guter Junge, der sich seinen Vertrag durch kontinuierliche Arbeit erkämpft hat“, sagte der damalige Schalke-Trainer Fred Rutten.

Kurzhaarschnitt statt Vokuhila-Frisur

Das Zitat stammt aus dem Januar 2009. Seitdem ist bei Danny Latza viel passiert. Statt Vokuhila-Frisur trägt er einen modischen Kurzhaarschnitt. Aus dem Draufgänger ist ein Familienmensch geworden, der auf seinem Instagram-Profil gerne Knuddelfotos mit Sohn Alexander zeigt. Und Schalke hat der Mittelfeldspieler lange hinter sich gelassen.

Latza verließ seine Heimatstadt im Jahr 2011. Über die Zwischenstationen Darmstadt 98 und den VfL Bochum landete er beim FSV Mainz 05. Am Sonntag spielt sein aktueller Verein ab 18 Uhr (live auf Sky) gegen seinen Ausbildungsklub.

Latza könnte den Schalker Europapokal-Ambitionen einen Dämpfer verpassen. Dass er mit einem Heimsieg seine Freunde und Verwandte enttäuschen wird, glaubt Latza nicht. „Mein Umfeld drückt mir immer die Daumen – auch wenn es gegen Schalke geht“, sagt der Fußballer im Gespräch mit dieser Redaktion.

Außerdem verfolgen die Mainzer eigene Ziele. Auch wenn es zuletzt einen 3:1-Sieg bei Hertha BSC gab, ist der Klub weiterhin stark abstiegsgefährdet. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt nur vier Punkte. Latza ist aber optimistisch, dass es weiter aufwärts geht. „Wir machen viele Dinge gut als Team“, betont der 30-Jährige. „Was uns fehlt, ist die Konstanz. Jetzt gilt es weiter daran zu arbeiten, diese regelmäßig auf den Platz bringen.“

Danny Latza: Unter Magath keine Rolle gespielt

Als Latza noch auf Schalke unter Vertrag stand, war der Abstiegskampf weit weg. In der Saison 2008/2009 kämpfte der Klub um die Qualifikation zur Europa League. In drei Spielen kam Latza damals zum Einsatz. Interimstrainer Mike Büskens verhalf dem Talent sogar zu einem Startelf-Einsatz. Bei einem 2:0-Sieg über den Karlsruher SC bildete Latza mit Christian Pander, Mladen Krstajic und Heiko Westermann die Viererkette.

Es war sein bislang letzter Bundesliga-Einsatz für Schalke. Als Felix Magath 2009 als Trainer und Manager auf Schalke übernahm, krempelte er die Mannschaft auf links. Für Latza war kein Platz mehr im Profikader. Er blickt aber nicht im Zorn auf diese Zeit zurück. „Ich habe mittlerweile mehr als 100 Bundesligaspiele gemacht“, sagt Latza. „Es hat seinerzeit schlicht nicht gepasst für mich auf Schalke. Von daher war es für mich sinnvoll, einen anderen Weg zu gehen.“

In Mainz passt es: Latzas Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Er ist Kapitän der Mannschaft. Allerdings hatte der Profi in dieser Saison auch Probleme. Latza klagte lange über Rückenschmerzen, in der Hinrunde erlitt er einen Bandscheibenvorfall. „Rückschläge und Verletzungen gehören zum Leben als Profi-Fußballer dazu“, sagt Latza. „In solchen Phasen ist es wichtig, dem Kopf oben zu behalten und immer an sich zu glauben.“

Er hat damals nicht aufgegeben, als S04 ihn nicht mehr brauchte.