Gelsenkirchen. Schalke setzt während der #stehtauf-Aktionswoche Zeichen für Toleranz. Nach dem Vorfall um Hertha-Profi Torunarigha erhält das erneut Bedeutung.
Die Aktion ist vermutlich schon länger geplant, aber angesichts der aktuellen Ereignisse bekommt bei Schalke die „#stehtauf, wenn ihr Menschen seid“ eine ganz eigene Dynamik. Mit zahlreichen Aktionen will der Klub Zeichen gegen Homophobie und für Inklusion setzen.
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Nach den Vorfällen um Hertha-Profi Jordan Torunarigha, der sich während der Pokalpartie am Dienstag über rassistische Angriffe von der Tribüne beklagt und mittlerweile Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt hat, wird die Aktion auf Schalke einmal mehr zu einem Stadiontest für ein Zeichen gegen Rassismus, dem Ursprung des Aktionstages. 2015 hatten als Spieler, Trainer und Verantwortliche nach Übergriffen auf geflüchtete Menschen in Video mit Galionsfigur Gerald Asamoah ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Die Botschaft bezieht sich auf den 1997 im Parkstadion entstandenen Gesang „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“ – ergänzt durch: „Steht auf, wenn ihr Menschen seid. Klub und Verantwortliche hatten in diesen Tagen nach den Aussagen von Torunarigha deutlich gemacht, dass sie für kein Verständnis für die Übergriffe hatten. Der Klub arbeitet zudem an der Identifizierung der Urheber der rassistischen Ausfälle mit.
Was Schalke rund um das Spiel plant
Was in diesem Jahr konkret geplant ist, teilte der Klub in einer Pressemitteilung mit:
- Für den Aktionsspieltag hat der S04 auf Anregung aus der Fanszene Regenbogen-Eckfahnen entworfen, die im Stadion ein Zeichen gegen Homophobie setzen. –
- Das Team von David Wagner wird mit #stehtauf-Auflaufshirts unmittelbar vor der Partie den Rasen betreten
- Schalkes Kapitän Omar Mascarell wird mit einer #stehtauf-Armbinde die Mannschaft anführen.
- In der Halbzeitpause übersetzt eine Gebärdensprachendolmetscherin den Talk „Fanbelange aktuell“ – Ausdruck für das Engagement des Clubs für Inklusion.
Das hat der Klub außerdem vor
Außerdem umschreiben die Schalker ihre Aktion wie folgt: „Vor dem Anpfiff verdeutlicht der Club seine demokratischen Grundwerte durch die mittlerweile dritte Verleihung der Ernst Alexander Auszeichnung an Menschen, die sich für Integration, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Sie geht an die Rosa-Parks-Schule der Stadt Herten. Ernst Alexander war ein jüdischer Spieler des Vereins, 1942 von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet. Durch die Auszeichnung, die 2018 zum ersten Mal verliehen wurde, holt der FC Schalke 04 ihn und alle anderen jüdischen Mitglieder, die entrechtet, verfolgt und ermordet wurden, symbolisch in die Vereinsfamilie zurück.
Im Anschluss an die Verleihung stehen die Schalker, unter ihnen Spieler, Vorstände, Mitarbeiter/innen, Gremienmitglieder, einzelne Anhänger und Fanclubs, in einem Videoclip symbolisch auf. In dem Beitrag auf dem Videowürfel bringt jede und jeder zum Ausdruck, wofür oder wogegen er oder sie aufsteht, und zeigt somit eindeutig Flagge. Anschließend wird die Mannschaft des S04 mit #stehtauf-Shirts einlaufen. Die Shirts können Fans anschließend auch im Online-Shop erwerben, Teile der Erlöse gehen an die vereinseigene Stiftung Schalke hilft!“ (fs)