Fuente Alamo. Schalke-Torwart Alexander Nübel steht bei den Testspielen nicht im Kader. Nicht nur, weil er sich leicht am Daumen verletzt hat.
Ex-Kapitän Alexander Nübel wird auch beim zweiten Schalker Testspiel am Freitag (18 Uhr) beim Hamburger SV nicht zum Schalker Kader zählen. Grund ist neben einer leichten Daumenverletzung, die sich der Torwart im Training zugezogen hat, vor allem die strategische Planung von Trainer David Wagner. “Wir müssen als allererstes an die nächsten ein, zwei Spiele denken”, sagt der Coach mit Blick auf den Rückrunden-Start der Fußball-Bundesliga: In den ersten beiden Spielen gegen Mönchengladbach (17. Januar) und bei Bayern München (25. Januar) ist Nübel nach seiner Roten Karte vor Weihnachten noch gesperrt. Ob er danach als Nummer eins ins Schalker Tor zurückkehrt, hat der Trainer bisher offen gelassen.
Schubert soll auch gegen Hamburg im Tor stehen
Bei der Generalprobe am Freitag in Hamburg, so ist zumindest der Plan, soll Markus Schubert 90 Minuten zwischen den Schalker Pfosten stehen. Sein Stellvertreter auf der Bank wird Routinier Michael Langer (35) sein. Eine Rollenverteilung wie zunächst auch in der Bundesliga. Wagner erklärt: “Wenn Schubi etwas passieren sollte, dann wird Michi Langer im Tor stehen” - dementsprechend soll er jetzt schon dabei sein.
Hinzu kommt die Daumenverletzung von Nübel, die er sich am Dienstag im Trainingslager im spanischen Fuente Alamo zugezogen hat. “Alex hat einen dicken Daumen”, berichtete Wagner nach der 0:1-Niederlage im ersten Testspiel gegen den belgischen Tabellenelften VV St. Truiden: “Selbst wenn er hätte anfangen sollen, hätte er heute nicht spielen können, denn er hat im Training einen Ball vor den Daumen gekriegt.”
Ansonsten ordnete Wagner den Test gegen St. Truiden sachlich als “typisches Vorbereitungsspiel” ein, in dem man beiden Mannschaften die Belastung aus dem Trainingslager angemerkt habe. Zufrieden war der Trainer mit “dem Tempo und der Intensität”, wenngleich er auch sagte: “Wir haben leider zu wenig Torchancen herausgespielt, was aber zu diesem Zeitpunkt normal ist.” Auch Wagner hatte die zweite Halbzeit besser gefallen als die erste. Da bildete der kantige Neuzugang Michael Gregoritsch gemeinsam mit den wuseligen Benito Raman das Sturmduo. Die beiden Angreifer wurden aber auch deutlich besser in Szene gesetzt als vor der Pause das Duo Burgstaller/ Kutucu.
Schalke-Trainer David Wagner lobt Neuzugang Gregoritsch
Wagner sah sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass Gregoritsch ein Stürmertyp ist, den Schalke so bisher nicht hatte. Sein Urteil über den Österreicher: “Auch er war sehr aktiv, hatte gute Impulse, hat einen guten Freistoß geschossen und hat gut mit verteidigt.” Dass Gregoritsch aus dem laufenden Spiel heraus keinen Abschluss hatte, lag auch daran, dass die Schalker Angreifer immer wieder knapp ins Abseits liefen. “Wenn wir das mit der Abseitslinie noch ein bisschen besser hinkriegen, kann er vielleicht den einen oder anderen torgefährlichen Moment mehr haben”, sagte Wagner.
An diesem Donnerstag ist für Schalke das Trainingslager in Spanien schon wieder beendet: Die Mannschaft fliegt am Nachmittag von Murcia direkt nach Hamburg, wo am Freitag das nächste Spiel ansteht. Mit der Umsetzung der Inhalte des Trainingslagers kann der Coach bislang leben: Es wurden vor allem Akzente für den Spielaufbau und die Offensive getestet - die Spieler hätten “wirklich versucht”, das auf dem Platz zu zeigen. Wagner im Detail: “Das Pressing des Gegners haben wir relativ gut überspielt. Wir haben dann aber hinten raus die Lösung nicht gefunden, das kann man natürlich viel besser machen.”
Doch dafür ist die Vorbereitung ja auch da. Wagner schmunzelt: “Wir alle haben Luft nach oben - aber das wäre ja auch doof, wenn das zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Fall wäre.” Wohl wahr.