Gelsenkirchen. Auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Wolfsburg war ein langjähriger Fan verstorben. So nehmen die Fans in Gelsenkirchen Abschied.

Stille herrschte während der ersten vier Minuten des Bundesligaspiels zwischen dem FC Schalke und dem SC Freiburg. Es gab keine Rufe, keine Gesänge, es wurde nicht getrommelt oder geklatscht. Die Königsblauen Anhänger auf den Tribünen hatten dem verstorbenen Schalke-Fan gedacht, der am vergangenen Mittwoch beim Spiel der Schalker in Wolfsburg nach einem Sturz gestorben war.

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Auf der Nordtribüne der Veltins-Arena war zu Beginn des Spiels ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Wir waren mehr als Freunde, wir waren wie Brüder - viele Jahre sangen wir die gleichen Lieder“ zu sehen. Zudem zeigte der Videowürfel in der Stadionmitte ein Bild des Verstorbenen. Während der ersten vier Minuten der Partie gab es dann keine Gesänge.

Riesiges Graffiti am Haupteingang

Gedacht wurde dem verstorbenen Fan aber schon zuvor. Jeder Zuschauer konnte es sehen: Die Ultras Gelsenkirchen hatten ein großes Graffiti zu Ehren ihres verstorbenen Mitglieds auf eine Mauer am Haupteingang der Veltins-Arena gesprüht - gegenüber der Tausend-Freunde-Mauer.

"R.I.P Drüse" war dort zu lesen. Drüse lautete der Spitzname des Fans, der im Alter von 41 Jahren verstorben war. Als die Nachricht die Runde gemacht hatte, interessierte das Sportliche in Wolfsburg nur noch marginal. Schalke trug Trauer. "An solchen Abenden fällt es schwer über Fußball zu sprechen. In allererster Linie sind unsere Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen“, sagte Schalkes Trainer David Wagner nach dem 1:1 beim VfL Wolfsburg: "Das zeigt uns, dass Fußball nicht das Wichtigste ist.“

Gedenken in der Arena für einen verstorbenen Schalke-Fan
Gedenken in der Arena für einen verstorbenen Schalke-Fan © Peter Müller

Vor dem Spiel hatte sich auch Schalke-Idol Mike Büskens geäußert. „Als ich am Mittwochabend von einem privaten Termin kam, war ich geschockt! Nicht weil Königsblau bei Wolfsburg unentschieden gespielt hat, sondern weil wir als Verein einen Menschen verloren haben, für den unser Motto „wir leben Dich“ keine Floskel war, sondern pure Überzeugung!" schrieb Büskens. "Der Familie wünsche ich viel Kraft in dieser schwierigen Zeit und ich denke, dass sich die Kurve gebührend verabschieden wird." Er sollte Recht behalten. (Gold)