Gelsenkirchen. Bastian Oczipka empfindet seinen Profifußball-Beruf als Privileg. Auch deswegen engagiert sich der Schalke-Verteidiger bei den Special Olympics.
Bei den Erklärungen der Trainingseinheiten wird es schon mal etwas unruhig unter den 45 Förderschülern, die in Kooperation zwischen „Schalke hilft!“ und den Special OIympics NRW ein 90-minütiges Trainingsprogramm auf Schalke absolvieren.
„Die meisten Kids wollen einfach spielen“, sagt Boris Liebing, Schalkes Mitarbeiter CSR/Soziales und Sportabteilungen, „das trockene Training ist ihnen meistens zu langweilig. Für die Kinder ist es wichtig, dass der Ball im Spiel ist.“ Und für Schalke genießt die Zusammenarbeit mit den Special Olympics NRW einen wichtigen, hohen Stellenwert. „Für uns ist das eine ganz besondere Geschichte, zumal wir gerade mit den Special Olympics in Gesprächen sind, die gemeinsamen Aktivitäten auch auf andere Bereiche, wie etwa Walking Football oder Basketball, auszudehnen. Wir tasten uns das gerade ein bisschen heran.“
Während Boris Liebing spricht, dribbelt der kleine Lukas mit einem Ball vorbei. Der neunjährige Blondschopf ist Schalke-Fan. Sein Lieblingsspieler? „Torwart Alexander Nübel.“ Lukas hat sichtlich Spaß an der nicht alltäglichen Trainingseinheit, bekommt viele Tipps von Bastian Oczipka, Boris Liebing und den anderen Trainern.
Lukas findet Alex Nübel gut
„Mir gefällt das hier gut“, sagt Lukas, „ich spiele auch richtig gerne Fußball. Aber in so einer Halle bin ich jetzt zum ersten Mal. Das ist bei dem Wetter auch besser.“ Draußen schüttet es in Strömen. Egal. Drinnen scheint für die Kids die Sonne.
„Schalke macht das Training für die Kinder besonders schön“, stellt Gerhard Stiens, Präsident von Special Olympics Nordrhein-Westfalen, fest. Stiens: „Jedes Kind hat ein eigenes Trikot, Profi Bastian Oczipka nimmt sich sehr viel Zeit, ist aktiv dabei und kümmert sich. Das ist wirklich vorbildlich und freut mich natürlich.“ Stiens streicht heraus, „dass Fußball die größte inklusive Sportart ist. Ein Training unter Profianleitung stellt für viele Kids ein ganz großes Highlight dar und stärkt zudem das Selbstbewusstsein.“ Der SONRW-Präsident weiß, dass es für geistig behinderte Kinder auch ganz anders ablaufen kann. „Wir reden über Kids, die leider oft genug diskriminiert und zurückgestellt werden. Umso wichtiger sind solche Tage wie jetzt auf Schalke, bei denen es neben sportlichen Aktivitäten auch um kleine Erfolgserlebnisse geht.“
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Jugendtrainer Evans Ankomah-Kissi ist zum zweiten Mal mit dabei. „Ich denke, dass Fußball der kleinste gemeinsame Nenner sein kann. Du legst einen Ball hin und alle wissen, was los ist. Das ist in Deutschland, Brasilien und überall auf der Welt gleich.“ Der Schalker U8-Coach stellt fest: „Ich habe schon öfter Menschen mit Behinderung begleitet und mache keine Unterschiede. Wichtig ist, zusammen aktiv zu sein und Spaß zu haben.“