Gelsenkirchen. Ahmed Kutucu gehört zu den Hoffnungsträgern beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Er glaubt, dass er vom neuen Trainer profitieren kann.
Nur äußerst ungern blicken Fans des FC Schalke 04 auf die vergangene Saison zurück. Denn diese lieferte aus sportlicher Sicht wenig Erfreuliches. Die Krise des gefallenen Vizemeisters spielte aber einem Talent aus der Knappenschmiede in die Karten. Denn weil die gestandenen Spieler schwächelten, durfte sich Ahmed Kutucu (19) bei den Profis beweisen. Und diese Chance nutzte der junge Offensivspieler.
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Der 19-Jährige schaffte den Sprung aus dem Nachwuchs in den Profikader und kam auf 13 Einsätze in der Bundesliga. Dabei gelangen ihm zwei Tore. Auch in der Vorbereitung auf die kommende Saison kann der in Gelsenkirchen geborene Kutucu überzeugen. Der Deutsch-Türke gehört zu den neuen Hoffnungsträgern bei den Blau-Weißen. Dies hat sich nach dem Trainerwechsel nicht geändert. Kutucu glaubt sogar, dass er unter David Wagner künftig noch wertvoller für die Schalker werden könne, da der ehemalige U23-Trainer des BVB auf ein offensiveres Spielsystem setze. Dies hat er in einem Interview mit den "Ruhrnachrichten" unterstrichen. "Mir passt das super. Wir haben ja schon in der U19 ein System gespielt, bei dem wir früh den Gegner attackiert und mit viel Gegenpressing gearbeitet haben“, sagte Kutucu.
Schalke-Talent Kutucu dankt Ex-Trainer Tedesco
Das Schalker Eigengewächs hat jedoch nicht vergessen, wer ihm den Sprung ins Profigeschäft ermöglicht hat. Unter Ex-Trainer Domenico Tedesco hat er seine ersten Schritte im Oberhaus machen dürfen. Er sei traurig über dessen Entlassung gewesen, betont Kutucu. "Er hat mich hochgezogen zu den Profis, wofür ich natürlich dankbar bin. Wenn der Trainer, der dich hochgeholt hat, gehen muss, dann macht man sich auch selbst so seine Gedanken, ob man bei den Profis bleiben kann oder eventuell wieder runter gestuft wird."
Letzteres war bei Kutucu freilich nicht der Fall. Der Angreifer hat sich auf Schalke einen Namen gemacht. Klar, dass ein talentierter Spieler wie er irgendwann auch mit Gerüchten über Wechsel konfrontiert wird. Er wolle den Revierverein im Moment nicht verlassen, könne sich aber vorstellen, auch mal in der englischen Premier League zu spielen: „Das ist einfach eine geile Liga, auch, weil man fast immer zweimal in der Woche spielt.“
Noch bis zum Samstag ist Schalke im Trainingslager in Mittersill in Österreich. Kutucu, Sohn eines Bergmanns, fühlt sich jedenfalls mit dem Klub aus seiner Heimatstadt Gelsenkirchen verbunden. „Ich habe miterlebt, was harte Arbeit bedeutet, wenn mein Vater zum Beispiel ohne Schlaf zur Schicht gegangen ist, weil er mich am Tag vorher unterstützt hat. Es bedeutet mir viel, für den Klub zu spielen, der aus der Stadt kommt, in der ich lebe.“ In der Vorsaison hatte er parallel zum Abstiegskampf mit Schalke in der Schule sein Abitur absolviert. (mh mit dpa)