Gelsenkirchen. Schalke 04: Trainer David Wagner gefällt die Tor-Gier seiner Mannschaft – Sonntag steigt das Retterspiel in Wattenscheid.

Mit dem Torschießen stand Fußball-Bundesligist Schalke 04 in der abgelaufenen Saison auf Kriegsfuß. Nur 37 Treffer brachten die Königsblauen in 34 Begegnungen zustande. In 13 Meisterschaftsspielen blieb Schalke ohne eigenen Torerfolg. Verständlich, dass Neu-Trainer David Wagner auch hier den Hebel ganz bewusst ansetzt, um sein Team wieder auf Vordermann zu bringen.

Schalke-Trainer Wagner: „Wir haben Hunger ausgestrahlt“

Auch interessant

Wagner passten die 20 Tore, die Schalke gegen die Bottroper Stadtauswahl erzielte, gut in den Plan. Der sportliche Wert in den 90 einseitigen Minuten gegen eine Mischung aus Kreis- und Bezirksliga-Akteuren war äußerst gering, aber der Trainer achtet auch in solchen Spielen auf Kleinigkeiten. Er freute sich darüber, dass seine Jungs nach einem erzielten Tor den Ball aus dem gegnerischen Netz holten, um ihn schnell Richtung Mittelpunkt zu transportieren. „Wir haben Hunger ausgestrahlt“, so Wagner.

Burgstaller trifft gegen Stadtauswahl sechsmal

Besonders Stürmer Guido Burgstaller zeigte viel Appetit. Ihm gelangen sechs Treffer – darunter ein schöner Heber ins lange Eck. „Jedes erzielte Tor tut einem Angreifer gut. Guido war hungrig und bereit, mit anzuschieben“, lobte Wagner. Der österreichische Nationalspieler konnte dem lockeren Spielchen durchaus etwas abgewinnen. „Es geht im Moment darum, die Abläufe besser abzustimmen und sich Selbstvertrauen zu holen. Mir hat das schon Spaß gemacht“, so Burgstaller.

Der Spaß hielt sich in der letzten Spielzeit in Grenzen. Burgstaller hatte in der Saison 2018/2019 nur eine mäßige Quote. Viermal traf er für Schalke in 24 Partien. Zum Vergleich: Im Jahr davor knipste Burgstaller elfmal in 32 Partien, in seiner Premieren-Saison gelangen ihm im S04-Trikot neun Tore in 18 Spielen.

Burgstaller hofft auf Schalker Torgefahr

Auf die Frage, was er sich für das kommende Jahr bei den Königsblauen vorgenommen hat, gab Burgstaller eine Antwort mit Augenzwinkern: „30 Tore.“ Dann fügte er mit ernsterem Blick hinzu: „Wir müssen als Mannschaft an den Punkt kommen, den wir uns vor zwei Jahren aufgebaut hatten.“ Unter David Wagner soll Schalke zügiger spielen und insgesamt mehr Torgefahr ausstrahlen. „Nach Ballverlusten sollen wir uns den Ball schnell zurückerobern, dann schnell und einfach nach vorne spielen“, so Burgstaller.

Retterspiel in der Lohrheide

Am Sonntag (17 Uhr, Lohrheide) beim Retterspiel gegen den finanziell angeschlagenen Regionalligisten Wattenscheid 09 werden Burgstaller & Co. mehr gefordert als beim Preisschießen in Bottrop. Die richtigen Bewährungsproben kommen aber erst nach dem Lauftrainingslager in Herzlake (16. bis 19. Juli), wenn Schalke auf die internationalen Klubs Norwich City (19.7.), Twente Enschede (23.7.). Bologna (29.7.) und Villarreal (2.8.) trifft. Da wird sich zeigen, ob Wagners Rezeptur bei Schalke erfolgreich zur Anwendung kommt.