Gelsenkirchen. Schalke hat schon wieder Verletzungspech. So schlimm wie im Vorjahr soll es bei den Königsblauen aber nicht wieder werden.
. Sascha Riether verfolgte die Schalker Trainingseinheit am Mittwochvormittag mit Argusaugen. Der neue Koordinator der Lizenzspieler-Mannschaft sammelt in seiner noch ganz frischen Rolle Tag für Tag neue Eindrücke, hält Rücksprache mit Trainer David Wagner, den Co-Trainern, den Physios, Sportvorstand Jochen Schneider oder Kaderplaner Michael Reschke.
Riether stand bis zum Mai noch selbst auf dem Rasen – als Schalker Ergänzungsspieler und wichtiger Tippgeber für die Nachwuchsleute. Riether erlebte die Horror-Saison, die aus einer Ansammlung von Negativpunkten resultierte, hautnah mit. Das unfassbare Verletzungspech schnürte den Klub zwischenzeitlich die Luft ab. Über 40 Verletzungen häuften sich bei Schalkes Profis in der Saison 2018/2019 an – darunter mehrere Brüche sowie eine zweistellige Anzahl an Muskelverletzungen. Auch Riether selbst war betroffen und fiel wochenlang wegen eines Muskelbündelrisses aus.
Reisen waren großer Stressfaktor
„Meine Verletzung ist nicht wegen der englischen Wochen passiert, die wir in der vergangenen Saison hatten, sondern in der Vorbereitung. Sicherlich hat die hohe Belastung mit Spielen in drei Wettbewerben, vielen Reisen und Strapazen ihren Teil dazu beigetragen, dass viele Profis bei uns verletzt waren. Diese Reisen haben für den Kopf viel Stress bedeutet“, sagt Riether . Erholungsphasen waren trotz Rotation schwierig.
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Unter Neu-Trainer David Wagner, der aktuell auf Neuzugang Ozan Kabak (Fußverletzung), Daniel Caligiuri und Omar Mascarell (beide wegen Altverletzungen mit reduziertem Programm) verzichten muss, sind die Schalker nur in der Liga und im DFB-Pokal vertreten. Trainingsinhalte können so anders gestaltet werden. Wagner muss in der Spielzeit 2019/2020 weniger darauf achten, dass Spieler im roten Bereich laufen, die Regenerationsphasen zwischen den Partien werden länger. Aber Schalke versucht auch bewusst, an Stellschrauben zu drehen. Riether: „Die Messlatte liegt für uns alle höher.“ Mit einem intensivem Aufwärmprogramm, das Wagner seinen Profis verordnet hat, beginnen die Trainingstage auf Schalke. Nach 45 Minuten in der Halle gehen die Spieler raus auf den Platz. So soll Verletzungen vorgebeugt werden.
„Jeder muss sich verbessern“
„Jeder muss sich verbessern – und zwar in allen Bereichen“, sagt Sascha Riether, „das betrifft auch das Ärzte- und das Athletikteam. Wir versuchen, viel vorbeugend zu machen und arbeiten an den Schwächen.“ Die kräftezehrende China-Reise fällt für Schalke diesmal weg – stattdessen geht es Mitte Juli ins Laufcamp nach Herzlake. Der Verletzungshammer schlug im Vorjahr in Österreich zu: Da zogen sich drei Profis Muskelfaserrisse zu. Das soll sich auf keinen Fall wiederholen.