Schalker Trainingswoche begann mit einer Video-Analyse vom erfolglosen Gastspiel in Mönchengladbach.

Als Trainer Felix Magath am gestrigen Dienstagmorgen zur ersten Wochenschicht bat, gab es zur Einstimmung erst einmal einen 45minütigen Film. Kein Horrorstreifen, gewiss nicht, aber auch keinen mit Happy End: „Die ereignislose Zeit im Borussia-Park”. Die erste Niederlage nach sieben langen Spielen, da bestand natürlich Aufarbeitungsbedarf. Einer ersparte sich die Tortur, allerdings krankheitsbedingt, fehlte anschließend auch beim Training: Marcelo Bordon. „Er hat sich einen grippalen Infekt eingefangen, ist heute morgen zum Arzt”, wusste der Chefcoach zu berichten.

Ein dummes Gegentor hatte sich bekanntlich die ganze Mannschaft in Mönchengladbach eingefangen, bedingt durch einen Stellungsfehler von Heiko Westermann. Diese Filmsequenz wurde natürlich in der Nachbetrachtung entsprechend seziert. Magath: „War natürlich eine dumme Situation von uns, Heiko ist zu früh nach außen gegangen – aber, so was kann passieren”, lautete sein Fazit. Dennoch glaubt er nicht, dass die Mannschaft durch diesen Rückschlag für den Rest der Hinrunde nun einknickt.

Dass sie nach dem frühen Rückstand ihre Probleme bekam, als sie das Spiel machen musste, um auf den Ausgleich zu gehen, das ist für die Königsblauen ja keine neue Erkenntnis. Da sieht Magath bis zur Winterpause aber auch keine schnelle Besserung: „Unsere Probleme im Offensivspiel sind ja bekannt, und das wird auch in den nächsten drei Spielen so bleiben. Da dürfen die Fans keine Wunderdinge erwarten.” Was die Anhänger am kommenden Sonntag gegen das Schlusslicht Hertha BSC allerdings von ihrer Truppe erwarten dürfen, das sei weiterhin Kampf und Laufbereitschaft, „da wird es keinen Einbruch geben”, versichert der Trainer.

Warten auf Christian Pander

Eine weitere Schalker Baustelle ist nach wie vor die linke Abwehrposition, wo ja schon viele Kandidaten getestet und letztendlich für zu leicht befunden wurden. Noch immer hoffen alle auf die Rückkehr von Christian Pander, der zur Zeit mal wieder Reha betreibt und den alle in der Rückrunde zurück erwarten. Allen voran Felix Magath: „Christian Pander hat als einziger der Kandidaten das Niveau, die Position auszufüllen. Ich kann nur hoffen, dass nach der letzten Operation er diesmal beschwerdefrei starten kann.”

Da bis dahin aber nicht gewartet werden kann, ist es denkbar, dass auf dieser Position am Sonntag gegen die nicht gerade furchterregenden Berliner Angreifer Lubos Hanzel seine erste Bewährungschance erhält. Im Training gestern durfte der 22-jährige Slowake diese Rolle schon mal übernehmen. Magath: „Natürlich ist das die Position, die er spielen kann. Aber die Defizite, die er hatte, als er zu uns kam, waren groß.” Ob die mittlerweile behoben sind, wird man eventuell Sonntag sehen.

„Die Fehler aus dem Gladbach-Spiel werden wir jedenfalls nicht wiederholen, gegen Hertha haben wir die nächste große Chance, die wollen wir nutzen”, verspricht Torhüter Manuel Neuer, der mit dem Saisonverlauf bislang zufrieden ist, wenn auch hier und da ein paar Punkte liegen blieben. Aber darüber, dass die Schalker aus den letzten fünf Partien nur sechs Punkte holten, damit aber Tabellendritter sind, darf man nicht meckern.