Nürnberg. Kaum schöne Schalke-Momente, aber wenigstens ein 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Torwart Alexander Nübel hält einen Elfmeter.
Ein Werbepartner des 1. FC Nürnberg warb beim Bundesliga-Heimspiel gegen Schalke 04 mit dem grell leuchtenden Werbespruch “die schönsten Momente sichern”. Diese besonderen Momente gab es bereits vor dem Anpfiff, als beide Fankurven die jahrzehntelange Freundschaft mit einer imposanten Choreografie in den jeweiligen schwarz-roten und blau-weißen Vereinsfarben feierten. Als das Kellerduell angepfiffen wurde, war es für lange Zeit mit schönen Schalke-Momenten vorbei. Der Malocherklub geriet nach schwacher Leistung kurz vor Schluss 0:1 in Rückstand, glich dann aber noch zum 1:1 (0:0)-Endstand aus und schaffte zumindest das Minimalziel Punktgewinn.
Schalke ist an Harmlosigkeit nicht zu überbieten
„Es war ein schlechtes Spiel von unserer Seite“, sagte Schalkes Trainer Huub Stevens nach dem Abpfiff. „Wir haben zu wenig Fußball gezeigt.“ Die Königsblauen waren in den ersten 45 Minuten an Harm- und Ideenlosigkeit nicht mehr zu unterbieten. Nach zehn Minuten sprach das Eckenverhältnis von 4:1 bereits eine deutliche Sprache zugunsten der Nürnberger, die im Saisonverlauf nicht gerade für offensive Feuerwerke bekannt geworden sind. Nennenswerte Gäste-Aktionen nach vorne gab es bis auf einen Distanzversuch von Omar Mascarell (6.) und einen abgefälschten Versuch von Nassim Boujellab (45.) nicht. Dafür konnten sich die Schalker wie schon beim 1:0-Sieg in Hannover bei ihrem Torwart Alexander Nübel bedanken, dass sie zur Pause nicht klar zurücklagen.
Nübel gleicht eigenen Elfmeter-Patzer aus
Der U-21-Nationaltorwart leistete sich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein Foul an Nürnbergs Matheus Pereira. Den fälligen Strafstoß von Hanno Behrens parierte Nübel mit einer starken Parade und wurde anschließend mit lautstarken “Alex Nübel”-Rufen von den rund 5000 Schalke-Fans in die Kabine begleitet. Zuvor hatte der S04-Torwart allerdings etwas Glück, da ein regulärer Treffer von Hanno Behrens, der einen Tick eher als Nübel am Ball war, von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka nicht gegeben wurde (43.). Kampke hatte ein gestrecktes Bein von Behrens gesehen.
Auch in der 2. Halbzeit glänzt Nübel
Schalkes Trainer Huub Stevens reagierte zur Pause, nahm den wirkungslosen Steven Skrzybski aus dem Team und brachte den Schweizer Nationalstürmer Breel Embolo, um endlich mehr Druck in der Offensive zu erzeugen. Die erste gefährliche Aktion ging allerdings von Amine Harit aus, der das FCN-Tor aus der Distanz knapp verfehlte (51.). Schalke wirkte in der Startphase der zweiten Halbzeit entschlossener und etwas giftiger, ließ sich dann aber vom Tabellenvorletzten erneut in arge Bedrängnis bringen. In der 64. Minute stand erneut Alex Nübel im Brennpunkt. Erst parierte er gegen Nürnbergs Mikael Ishak. Kurz darauf warf er sich in einen Schuss von Sebastian Kerk, so dass der Ball an Tempo verlor und von Omar Mascarell gerade noch von der Torlinie gedroschen werden konnte.
Nastasic rettet mit Treffer den Ausgleich
Nach 82 Minuten war dann auch Nübel machtlos. Eine Flanke von Pereira konnte der völlig freistehende Kubo aus kurzer Distanz zum 1:0 einnicken. Doch mitten in die aufkommende Nürnberger Euphorie setzte Schalke den schmerzhaften Ausgleichsstich. Nach einer Faustabwehr von Club-Torwart Christian Mathenia landete der Ball bei Omar Mascarell. Sein Schuss wurde von Teamkollege Matija Nastasic so Richtung Tor befördert, dass der Ball zum 1:1 einschlug. So vermieden die Königsblauen gerade noch ein Zitter-Wochenende.
Das war heute einfach zu wenig“, stellte Stürmer Guido Burgstaller fest. „Wir müssen mit dem Punkt völlig zufrieden sein.“ So vermieden die Königsblauen gerade noch ein Zitter-Wochenende. Der Vorsprung auf den Drittletzten VfB Stuttgart, der erst heute gegen Leverkusen im Einsatz ist, beträgt sechs Punkte.
Für die mitgereisten Fans reichte es zum wiederholten Male in dieser Saison. Nach Abpfiff gab es erenut den Gesang "außer Nübel könnt ihr alle gehen."