Gelsenkirchen. Nach dem Ausscheiden im Pokal geht es für Schalke in der Liga wieder um den Existenzkampf. “Haben jetzt gerade nicht das Riesen-Selbstvertrauen.“
Mit einem Fehlpass leitete Bastian Oczipka die Niederlage des FC Schalke 04 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den SV Werder Bremen ein. In der Veltins-Arena waren 65 Minuten gespielt, als Schalkes Linksverteidiger den Ball auf der linken Seite auf den eingewechselten Yevhen Konoplyanka spielen wollte. Bremens Marco Friedl erlief den Ball und legte ihn auf Milot Rashica ab, der mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0 traf. Davy Klaassen erhöhte nach 72 Minuten auf 2:0 für Werder, wenig später war das Schalker Pokal-Aus besiegelt. Bastian Oczipka sagte über die Szene, die durch Rashicas Traumtor zum Rückstand führte: „Kono wollte eigentlich kurz kommen. Ich weiß nicht, ob er da nicht entgegengekommen ist, oder der Ball einfach schlecht von mir gespielt war. Ich muss mir das nochmal im Fernsehen anschauen. Doof gelaufen für uns und überragend getroffen von Werder.“
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Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der 30-Jährige seine Mannschaft gut im Spiel gesehen. „Das Spiel stand ein bisschen auf der Kippe“, sagte er. „Wir waren gut im Spiel und hatten viele Umschaltaktionen. Aber es zieht sich schon durch die ganze Saison, dass wir die falsche Entscheidung treffen und deshalb nicht zu klaren Torchancen kommen.“ Nach den 90 Minuten hatten die Schalker sogar mehr Torschüsse als die Gäste aus Bremen (12:11), aber am Ende stand eben die Null auf der eigenen Seite. „Die Standardsituation haben wir ganz gut getreten, dadurch standen wir zweimal alleine vor dem Tor und hatten Riesenchancen“, sagte Oczipka und ergänzte: „Die Bremer machen dann aus einer halben Chance das 1:0. Es war ja keine herausgespielte Chance. Aber das hat dann den Unterschied ausgemacht.“
"Haben jetzt gerade nicht das Riesen-Selbstvertrauen“
Spätestens nach dem 0:1, das musste auch Oczipka erkennen, fehlte es den Königsblauen an Power in der Offensive. Der ehemalige Frankfurter erklärte: „Wir haben jetzt gerade nicht das Riesen-Selbstvertrauen.“ Beim 0:1 im Heimspiel gegen RB Leipzig vor zweieinhalb Wochen habe die Mannschaft trotz des Rückstands „alles versucht“ – genauso wie am Mittwochabend gegen Werder Bremen. „Aber die Bremer haben es im Endeffekt clever gemacht. Nach dem 0:2 war dann nichts mehr drin“, sagte Oczipka.
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Umso bitterer für die Schalker, weil sie über den DFB-Pokal trotz der verkorksten Bundesliga-Saison doch noch hätten in das internationale Geschäft einziehen können. Voraussetzung wäre allerdings der Titelgewinn im Mai in Berlin gewesen. Bastian Oczipka war nach der Niederlage gegen Werder Bremen aber nicht nur deshalb sehr enttäuscht. „Ich habe auch schon ein Pokalfinale gespielt, es ist einfach ein geiles Gefühl, da aufzulaufen. Das hätte ich natürlich nochmal gerne erlebt. Das ist unabhängig von der Saison, so wie sie bislang läuft, unheimlich bitter.“
Schon am Samstag steht für Schalke das nächste Heimspiel auf dem Plan. Eintracht Frankfurt ist um 15.30 Uhr in der Bundesliga zu Gast in der Veltins-Arena. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter steht in der Bundesliga auf Rang vier, stellt mit 54 erzielten Toren den drittbesten Angriff der Liga und tritt als Favorit auf Schalke an. Auch Bastian Oczipka ist beeindruckt von seinem Ex-Klub, für den er von 2012 bis 2017 unter Vertrag stand. „Sie spielen eine riesige Saison“, sagte er. Die wenigen Tage bis zum Spiel gegen die SGE müsse die Mannschaft nun zur Regeneration nutzen. „Wir haben schon viele Nackenschläge in dieser Saison hinnehmen müssen. Trotzdem gilt es am Samstag, da zu sein“, sagte der Linksverteidiger.