Gelsenkirchen. Max Meyer hat Schalke im Sommer 2018 im Unfrieden verlassen. Nach dem Aus seines Ex-Trainers Domenico Tedesco hat er sich bei diesem gemeldet.
Schalkes ehemaliger Trainer Domenico Tedesco versucht in den nächsten Tagen etwas Abstand vom Geschehen zu gewinnen und seine erste Beurlaubung als Coach im Profibereich zu verarbeiten. Der 33-Jährige wird sich mit seiner Familie in die Berge aufmachen, um zumindest zeitweise auf andere Gedanken zu kommen und in der Natur mal so richtig durchzuatmen. Kein Fußball, kein Stress, kein Druck – Tedesco benötigt nach anstrengenden, kraftraubenden Monaten dringend Zeit, um die leeren Batterien wieder aufzufüllen.
Tedesco drückte Schalke-Team gegen Leipzig die Daumen
Das Runterfahren von 100 auf Null fiel dem Deutsch-Italiener nach seiner Ablösung bei den Königsblauen sichtlich schwer. Noch am Tag des Leipzig-Spiels, bei dem Huub Stevens sein Debüt auf der Trainerbank gab und trotz engagierter Leistung eine 0:1-Niederlage einstecken musste, telefonierte Tedesco mit Schalker Klub-Verantwortlichen und drückte der Mannschaft aus der Entfernung die Daumen.
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Tedesco, der die Königsblauen in seiner ersten Bundesliga-Saison sensationell auf den zweiten Tabellenplatz führte, dann aber mit dem Team komplett absackte und am Ende aber als Einzelkämpfer nicht mehr entscheidend gegensteuern konnte, genießt gerade in der Führungsebene nach wie vor höchste Anerkennung. Der Schritt, sich von Tedesco zu trennen, fiel sämtlichen Entscheidungsträgern enorm schwer. Was den ehrgeizigen Trainer nach dem Aus beim Malocherklub etwas aufbaute: Nach seiner Demission bekam Domenico Tedesco etliche positive Zuschriften und Nachrichten von Freunden sowie ehemaligen Weggefährten.
Ex-Schalker Meyer hat Tedesco in guter Erinnerung
Aus England meldete sich sogar der verlorene Sohn Max Meyer, den Tedesco in seiner ersten Saison auf Schalke vom offensiven Mittelfeldspieler zum Sechser umfunktioniert und damit das richtige Näschen bewiesen hatte. Obwohl Meyer nach zähem Vertragspoker zwischen seinem Berater Roger Wittmann und Schalkes Ex-Manager Christian Heidel die Zelte bei den Königsblauen abbrach und die letzten Spiele zum Ende der Saison gar nicht mehr mitmachte, weil er sich nach eigenen Angaben „nicht mehr richtig motivieren“ konnte, hat er Domenico Tedesco in guter Erinnerung.
Zwischen Trainer und Spieler war das Verhältnis intakt. Wohl auch deswegen sah sich Meyer am Zug und wählte Tedescos Nummer, um ihm in der schweren Abschiedsstunde etwas Aufbauhilfe zu geben. Eine feine Geste, die bei Tedesco gut ankam. Meyer, der 2009 aus der Jugend des MSV Duisburg in die Schalker Knappenschmiede wechselte und sich zu den Profis hocharbeitete, bringt es bei Palace bisher auf 23 Premier-League-Einsätze und sieben Pokalspiele. Der Vertrag des 23-Jährigen läuft bei den Rot-Blauen noch bis Sommer 2021. Wer weiß: Möglicherweise führen die Wege Tedesco und Meyer irgendwann noch einmal zusammen. Dann aber nicht mehr auf Schalke.