Gelsenkirchen. Diese Entscheidung wurde mit Spannung erwartet: Ralf Fährmann oder Alexander Nübel: Wer steht im Schalke-Tor? Es wurde U21-Nationaltorwart Nübel.

Er muss sich so ein bisschen vorkommen, wie die arme Sau zwischen den Pfosten des FC Schalke 04. Alexander Nübel zeigt gegen RB Leipzig eine fehlerlose Partie und vor dem Tor des Tages für RB Leipzig durch Timo Werner sogar eine Weltklasse-Parade nach dem Schuss von Yussuf Poulsen. Doch am Ende sind es wieder null Punkte für die Königsblauen. „Das ist sehr bitter“, sagt der 22-Jährige, der bereits beim 2:4 beim SV Werder Bremen trotz der vier Gegentreffer stark gehalten hat. „Ich glaube, in der Situation fehlt einem das Glück – auch als Mannschaft generell.“

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Nachdem Trainer Huub Stevens die Torwart-Frage – Kapitän Ralf Fährmann oder Alexander Nübel – am Freitag nicht beantwortet hat, wird die Aufstellung an diesem Nachmittag mit sehr viel Spannung in der Veltins-Arena erwartet. „Ich hab’s heute auch erst in der Besprechung erfahren“, sagt der Paderborner. „Was jetzt aber weiter nicht schlimm war. Die Situation ist eh die gleiche, ob du spielst oder nicht spielst: Du bereitest dich immer so vor, dass du auch spielen willst.“ Stevens erklärt seine Entscheidung so: "Ich habe mit Ralf gesprochen, ich habe mit dem Torwarttrainer gesprochen - ich finde nicht, dass man alles durcheinanderwerfen muss." Denn auch unter Domenico Tedesco spielte Fährmann im Europapokal, Nübel in der Bundesliga.

Starke Parade von Schalke-Torwart Nübel

Und wie er dann spielt: Alexander Nübel tritt sehr souverän auf, er holt auch jeden Ball, der hoch in seinen 16-Meter-Raum fliegt, ganz sicher herunter. Als er dann jenen Schuss von Yussuf Poulsen an die Unterkante der Latte lenkt, wollen ihn die Fans auch schon feiern. Doch der Ball landet schließlich bei Timo Werner, und der Nationalstürmer trifft zum 1:0.

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Die Erklärung ist für Huub Stevens recht einfach. „Stehst du unten, fällt der Ball auf deren Füße“, sagt der Schalker Trainer. „Stehst du oben, fällt er auf deine.“ Und Alexander Nübel gibt auch zu: „Das Tor hat uns einen kleinen Dämpfer gegeben, mindestens zehn Minuten. Aber dann war’s wieder weg. Wir haben es eigentlich gut gemacht. Die Leipziger, die eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga sind, hatten nur diese eine Chance, und die ist dann reingegangen, weil’s ein bisschen unglücklich war.“

Ob Schalkes Nummer 35 nun auch bei den nächsten Bundesliga-Spielen die Nummer eins sein wird, weiß sie nicht. „Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, und dann werden wir bestimmt auch mal Einzelgespräche führen“, sagt Alexander Nübel, der auf seine Einsätze in der deutschen U-21-Auswahl, deren Stammkeeper er ist, am 21. März gegen Frankreich und am 26. März in England verzichtet.

Schalke-Trainer Stevens dankt U21-Trainer Kuntz

„Ich will gerne bei der Mannschaft bleiben“, erzählt er. Und Huub Stevens ist froh darüber, dass er den Junioren-Nationaltorwart nicht für ein paar Tage abgeben muss. „Da geht auch ein großes Dankeschön an Stefan Kuntz“, sagt er. An den U-21-Nationaltrainer also.

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Trotz des nun schon achten Pflichtspiels in Serie ohne Sieg und des auf drei Punkte geschrumpften Vorsprungs auf den Relegationsplatz ist Alexander Nübel davon überzeugt, dass „wir aus diesem Spiel auf jeden Fall das Positive rausziehen“. Und er wiederholt sich: „Wir haben’s bis aufs Gegentor heute gut gemacht.“ Dass es besser gelaufen ist als zuletzt, führt Schalkes Schlussmann unter anderem auf den Trainerwechsel zurück. „Huub Stevens ist eine große Persönlichkeit, das wissen wir“, sagt Alexander Nübel. „Und er hat mit seiner Ansprache jedem verdeutlicht, worum es geht. Dass es wichtig ist, vom Kopf her da zu sein. Das hat er uns klargemacht. Und deshalb sind wir auch mit einem positiven Gedanken ins Spiel gegangen.“ Nur das Ergebnis, das stimmt an diesem Samstagnachmittag nicht. Wieder mal.